Hilfe für die ukrainische Bevölkerung
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Hilfe für die ukrainische Bevölkerung – in Deutschland und vor Ort
Das Bundesministerium des Innern und für Heimat hilft der ukrainischen Bevölkerung in Deutschland und vor Ort. Durch die Unterstützung unserer nachgeordneten Behörden - wie zum Beispiel dem Technischen Hilfswerk (THW), dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) und der Bundespolizei (BPOL) - kommt die Hilfe genau da an, wo sie gebraucht wird.
Ein Überblick:
Hilfen für Ukrainer und Ukrainerinnen in Deutschland
Rund 1,25 Million Menschen aus der Ukraine haben in Deutschland Schutz gefunden – ein Großteil davon sind Kinder und Jugendliche mit ihren Müttern. Über die Hälfte der deutschen Bevölkerung hat sich aktiv für Geflüchtete in der Ukraine eingesetzt. Die Mehrheit mit Sach- und Geldspenden (mehr Informationen auf der Webseite der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt). Seit Beginn des russischen Angriffskriegs hilft Deutschland bei der Versorgung von Kranken und Verwundeten. Nach Deutschland wurden seitdem fast 1.356 Personen evakuiert und hier in Krankenhäusern in ganz Deutschland behandelt. Darunter sind Zivilistinnen und Zivilisten sowie Soldatinnen und Soldaten. Viele Opfer haben Gliedmaßen verloren und weisen Schuss- und Explosionsverletzungen auf.
Integrationsangebote
Schon kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine hat die Bundesregierung die Angebote der Sprachförderung und Beratung für aus der Ukraine Geflüchtete geöffnet. Die Angebote des BMI / BAMF umfassen u. a. die Migrationsberatung für Erwachsene, Integrationskurse, Erstorientierungskurse sowie die sogenannten "MiA-Kurse" (Migrantinnen einfach stark im Alltag), ein Angebot speziell für Frauen.
Seit 2022 stammen die meisten Teilnehmenden im Integrationskurs aus der Ukraine. Seit Februar 2022 haben 511.000 Geflüchtete aus der Ukraine einen Integrationskurs begonnen.
Der Bund fasst bestehende Angebote in ukrainischer, russischer, englischer und deutscher Sprache auf dem zentralen Hilfe-Portal "Germany4Ukraine" der Bundesregierung zusammen. Hier finden sich neben konkreten Hinweisen zur Unterbringung, medizinischer Versorgung, Mobilitätsangeboten auch Informationen zu Integrationskursen, Arbeitsvermittlung und spezielle Angebote für Frauen und Kinder.
Unterstützung des Katastrophenschutzes
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) koordiniert alle über das EU-Katastrophenschutzverfahren eingehenden Hilfeersuchen. Die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) und BBK wickeln die Hilfsgütertransporte ab. Insgesamt hat Deutschland bereits rund 600 Hilfstransporte (525 direkt für die Ukraine) durchgeführt. Der Warenwert der bislang angebotenen Hilfsleistungen für die Ukraine beträgt fast 241,5 Mio. Euro (inkl. Großspenden, überwiegend medizinisches Material, Medikamente, Kraftfahrzeuge und Transporter, CBRN-Gegenmaßnahmen und Unterstützung des Energiesektors).
Der THW-Einsatz während des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ist der bisher größte Logistikeinsatz in der Geschichte des THW. Das THW hat seit 2022 in enger Zusammenarbeit mit dem Beschaffungsamt des BMI und dem Auswärtigen Amt rund 138 Mio. Euro in Beschaffungen von Hilfsgütern für die Ukraine umgesetzt und einen Großteil der Hilfsgüter bereits in die Ukraine verbracht. Mit den Hilfsgütern werden insbesondere die frontnahen Gebiete sowie der ukrainische Zivil- und Katastrophenschutz, der in der Ukraine auch den Bereich Feuerwehr und Rettungswesen umfasst, unterstützt. Dabei stimmt sich das THW direkt mit den verschiedenen Partnern in der Ukraine ab, um zielgerichtet unterstützen zu können. Seine Lieferungen koordiniert das THW u.a. mit dem Auswärtigen Amt und dem BMI.
Das THW hat unter anderem
- mehr als 360 Fahrzeuge, wie Flughafenlöschfahrzeuge, Tanklöschfahrzeuge, Wassertanker, große Kipper und andere Spezialfahrzeuge (Hubarbeitsbühnen, Saug-/Spülfahrzeuge)),
- knapp 130 Baumaschinen, wie Kettenbagger, Raupen, Baggerlader, Teleskopradlader sowie Abrissbagger,
- rund 1300 Stromerzeuger und 20 Batteriespeicher,
- mehr als 1100 Heizgeräte, 30 Wohncontainer, 8 Dusch- und Sanitärcontainer, 180 Zelte, 8 Feldküchen sowie weiteres Unterkunftsmaterial,
- CBRN-Schutzmaterial (1.600 Schutzanzüge, 8.000 Einmalschutzanzüge, 4.500 Atemschutzmasken mit 24.000 Filtern),
- Ausstattung für die Trinkwasserversorgung (u. a. zwölf Tiefbrunnenpumpen, drei Wasseraufbereitungsanlagen, rund 5.000 mobile Wasserfilter) sowie
- mobile Werkstattcontainer incl. Werkzeugausstattung (Werkzeugsets, Kettensägen, Trennschleifer, Betonbrecher)
beschafft.
Sicherheit für die Ukraine
BKA und Bundespolizei haben die ukrainischen Partnerbehörden bisher mit Hilfeleistungen im Wert von über 69,4 Millionen Euro (davon 38,95 Millionen Euro aus Mitteln des Auswärtigen Amts) unterstützt. Dazu gehören zum Beispiel:
- Wärmebild- und Nachtsichtgeräte
- Schutzwesten
- Medizinische Masken und Einmaldecken
- Fahrzeuge sowie
- Instrumente zur Spurensicherung.
Darüber hinaus wurde die Bundespolizei im Rahmen des erhöhten Ankunftsgeschehens der Geflüchteten mit zusätzlichen Mitteln für eine Erweiterung der Sachausstattung zur Wahrnehmung der Pass- und Personenkontrolle und Identitätserfassung in Höhe von 9 Millionen Euro ausgestattet.
Seitens des BKA sind bisher Güter und Leistungen im Wert von über 22 Millionen Euro (davon ca. 14,4 Millionen Euro aus Haushaltsmitteln des Auswärtigen Amts) für die ukrainischen Partnerbehörden erbracht bzw. an diese übergeben worden.
Neben der Bereitstellung von Entschärferausrüstung, Kfz und andere Führungs- und Einsatzmittel, unterstützte das BKA insbesondere bei der forensischen Arbeit im Bereich der Spurensicherung und Dokumentation.
Die Bundespolizei unterstützt seit Beginn des Angriffskrieges den staatlichen Grenzschutz der Ukraine durch umfangreiche Ausstattungshilfen in einem Gesamtvolumen von 69,4 Millionen Euro (davon 38,95 Millionen Euro des Auswärtigen Amts) Für das Jahr 2025 sind weitere Unterstützungsleistungen von Bundeskriminalamt und Bundespolizei geplant.
Zudem unterstützt ein deutscher Polizist als Experte für die Ermittlungen von Kriegsverbrechen die EU-Mission EUAM Ukraine.
Stand: 24.02.2025