In der 19. Legislaturperiode (2018 bis 2022) setzte die Bundesregierung die Kommission ‚Gleichwertige Lebensverhältnisse‘ per Kabinettbeschluss ein. Ihre Aufgabe war es, "konkrete Vorschläge zu erarbeiten, wie in Zukunft Ressourcen und Möglichkeiten für alle in Deutschland lebenden Menschen gerecht verteilt werden können". Die Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse betrifft viele Politikfelder, z. B. Verkehr, Wirtschaft oder Bildung. Die Politik für gleichwertige Lebensverhältnisse ist eine Querschnittsaufgabe. Die Kommission bildete diesen Querschnitt ab. Den Vorsitz hatten das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI), das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).

Schild mit der Aufschrift: Unser Plan für Deutschland - Gleichwertige Lebensverhältnisse überall - Quelle: BMI

Daneben waren in der Kommission auch die weiteren Bundesressorts einschließlich der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie für Migration, Flüchtlinge und Integration und des Beauftragten der Bundesregierung für die neuen Länder vertreten. Zudem waren alle Bundesländer und die drei kommunalen Spitzenverbände (Deutscher Landkreistag, Deutscher Städtetag und Deutscher Städte- und Gemeindebund) Mitglied der Kommission. Auf der Basis eines gemeinsamen Verständnisses gleichwertiger Lebensverhältnisse hat die Kommission Handlungsempfehlungen mit Blick auf unterschiedliche regionale Entwicklungen und den demografischen Wandel in Deutschland erarbeitet.

Um Vorschläge zu entwickeln, wie Ressourcen und Möglichkeiten für alle in Deutschland lebenden Menschen gerecht verteilt werden können, haben sechs Facharbeitsgruppen (FAG) unter dem Vorsitz je eines Bundesressorts konkrete Handlungsvorschläge zu verschiedenen Arbeitsbereichen erarbeitet.

  • FAG 1"Kommunale Altschulden" (Vorsitz Bundesministerium der Finanzen; Co-Vorsitze: Saarland, Rheinland-Pfalz sowie Deutscher Städtetag)

  • FAG 2"Wirtschaft und Innovation" (Vorsitz Bundesministerium für Wirtschaft und Energie; Co-Vorsitze: Bayern sowie Mecklenburg-Vorpommern)

  • FAG 3"Raumordnung und Statistik" (Vorsitz Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat; Co-Vorsitze: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft sowie Brandenburg)

  • FAG 4"Technische Infrastruktur"

    (Vorsitz Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur; Co-Vorsitze: Nordrhein-Westfalen sowie Deutscher Landkreistag)

  • FAG 5"Soziale Daseinsvorsorge und Arbeit" (Vorsitz Bundesministerium für Arbeit und Soziales; Co-Vorsitze: Bundesministerium für Gesundheit sowie Schleswig-Holstein)

  • FAG 6"Teilhabe und Zusammenhalt der Gesellschaft" (Vorsitz Bundesministerum für Familie, Senioren, Frauen und Jugend; Co-Vorsitze: Hamburg sowie Deutscher Städte- und Gemeindebund)

Ihre Analysen und Empfehlungen haben die Facharbeitsgruppen mit ihrem Abschlussbericht im Mai 2019 vorgelegt. Auf dessen Grundlage wurden Vorschläge erarbeitet, wie die aktive Struktur- und vor allem Regionalpolitik weiterentwickelt werden kann. Diese Vorschläge greifen die sozialen Situationen der Menschen in den unterschiedlichen Lebensphasen auf. Daraufhin beschlossene konkrete Maßnahmen auf den Weg zu gleichwertigen Lebensverhältnissen wurden bereits umgesetzt, zeigen Wirkung oder strahlen in die Zukunft aus.

Im Jahr 2021 wurde eine Zwischenbilanz zur Umsetzung der Maßnahmen verfasst.