Deutschland und Ukraine unterzeichnen Absichtserklärung für „Unity Hubs“

Typ: Pressemitteilung , Datum: 15.02.2025

Eröffnung eines ersten „Unity Hubs“ soll bald in Berlin erfolgen. Unterstützung für Ukrainerinnen und Ukrainer bei der Jobsuche und möglichen freiwilligen Rückkehr in die Ukraine

Im Beisein von Bundeskanzler Olaf Scholz und des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj haben die deutsche und die ukrainische Regierung heute am Rande der Münchener Sicherheitskonferenz eine Absichtserklärung für die Einrichtung von ukrainischen „Unity Hubs“ in Deutschland unterzeichnet. Für die Bundesregierung unterzeichnete der Kanzleramtsminister Wolfgang Schmidt die Vereinbarung, für die Ukraine der stellvertretende Premierminister und Minister für nationale Einheit, Oleksii Chernyshov. Die Federführung innerhalb der Bundesregierung liegt beim Bundesministerium des Innern und für Heimat.

Mit der Absichtserklärung werden die Tätigkeitsbereiche der „Unity Hubs“ festgelegt. Im Zentrum stehen dabei die Beratung und Unterstützung von Ukrainerinnen und Ukrainern bei einer möglichen freiwilligen Rückkehr in die Ukraine sowie bei der Arbeitssuche in der Ukraine und in Deutschland. Darüber hinaus sollen die „Unity Hubs“ als Anlaufstelle für ukrainische Geflüchtete in Deutschland dienen und dabei – sowohl in ukrainischer wie auch in deutscher Sprache – kulturelle Angebote machen sowie Sprachkurse und landeskundlichen Unterricht anbieten.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser: „Deutschland steht fest an der Seite der Ukraine. Wir unterstützen die ukrainische Regierung dabei, in dieser furchtbaren Zeit des Krieges den Kontakt zu Geflüchteten in Deutschland eng zu halten. Das ist auch wichtig, damit Menschen in ihre Heimat zurückkehren können, sobald das möglich sein wird. Ich freue mich, dass bald in Berlin der erste ‚Unity Hub‘ eröffnet wird. Dafür ist die heute unterzeichnete Absichtserklärung ein wichtiger Schritt. ‚Unity Hubs‘ werden wichtige Anlaufstellen für Ukrainerinnen und Ukrainer sein: für die mögliche Rückkehr in ihre Heimat, für die Jobsuche, für Sprach- und Bildungsangebote.“

Oleksii Chernyshov, stellvertretender Premierminister und Minister für nationale Einheit der Ukraine: „Die Unterzeichnung der gemeinsamen Absichtserklärung zur Eröffnung des ukrainischen Unity Hub in Berlin ist ein wichtiger Schritt zur Unterstützung unserer Bürgerinnen und Bürger im Ausland. Es handelt sich um einen professionellen Raum, der die Gemeinschaft, die Wirtschaft und kulturelle Initiativen zusammenbringt. Er wird Zugang zu Bildungs- und Karrieremöglichkeiten sowohl in der Ukraine als auch im Gastland bieten. Schutzsuchende erhalten hier Hilfe bei der Integration, beim Lernen und der Entwicklung eigener Initiativen. Und diejenigen, die dazu bereit sind, erhalten umfassende Unterstützung für ihre Rückkehr in die Heimat.

Ich danke unseren deutschen Partnern für diese starke Geste der Solidarität. Gemeinsam bauen wir nicht nur institutionelle Hilfsmechanismen auf, sondern auch eine verlässliche Brücke der Freundschaft zwischen der Ukraine und Deutschland.“

Die Absichtserklärung ergänzt die 2024 auf der Ukraine Recovery Conference 2024 gegründete Fachkräfte-Initiative „Skills Alliance for Ukraine“, mit der das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in Kooperation mit dem ukrainischen Ministerium für Wirtschaft freiwillig Rückkehrende, Binnenvertriebene, Veteraninnen und Veteranen sowie vulnerable Gruppen in der Ukraine bei Wohnraum, Arbeitssuche und Ausbildung unterstützt.

Aktuell leben in Deutschland rund 1,25 Millionen Menschen, die im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine seit dem 24. Februar 2022 nach Deutschland geflohen sind. Mehr als 360.000 von ihnen sind Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Unter den erwachsenen Geflüchteten sind mehr als 60 Prozent Frauen.

Der Platz vor dem Dienstgebäude am Moabiter Werder

Bundesministerium des Innern und für Heimat
Alt-Moabit 140
10557 Berlin