Bislang 750 Verletzte aus ukrainischen Kriegsgebieten in Deutschland behandelt
Pressemitteilung 01.06.2023
Innenministerin Faeser: "Wir wollen in größter Not helfen." / Deutschland hat innerhalb der EU bislang die meisten Patientinnen und Patienten aufgenommen
Mit dem letzten Transport vom 31. Mai 2023 sind bisher 750 Verletzte aus der Ukraine und angrenzenden Staaten zur medizinischen Behandlung nach Deutschland gebracht worden. Das ist ein bedeutender Teil der umfangreichen zivilen Hilfeleistungen, die Deutschland seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine leistet. In der EU und weiteren unterstützenden Staaten wurden insgesamt bislang rund 2.250 Patientinnen und Patienten aus der Ukraine aufgenommen. Deutschland hat dabei vor Norwegen (rund 250), Polen und Spanien (beide rund 230) die meisten Verletzten übernommen.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser: "Wir stehen weiter eng an der Seite der Ukraine, die sich gegen den brutalen russischen Angriffskrieg verteidigen muss. Wir wollen gerade in größter Not helfen. Deshalb haben wir inzwischen 750 zum Teil sehr schwer verletzte und verwundete Menschen aus dem Kriegsgebiet nach Deutschland geflogen, damit sie bei uns die bestmögliche medizinische Behandlung erhalten.
Hinter den erfolgreichen Evakuierungen stehen komplexe Abstimmungsprozesse zwischen Ländern und Hilfsorganisationen, die den schnellen Transport und die dringend notwendigen Behandlungen erst möglich machen. Dies gelingt dank des unermüdlichen Einsatzes aller nationalen und internationalen Partner. Ich danke den vielen Helferinnen und Helfern herzlich für den großen Einsatz und dem BBK für die erfolgreiche Koordinierung der Patienten-Transporte."
Im Auftrag des Bundes nimmt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) Hilfeleistungsersuche der Ukraine oder ihrer Nachbarstaaten auf und koordiniert neben Hilfsgütertransporten die Evakuierung Übernahme von Verletzten und Erkrankten aus der Ukraine. Die Verteilung der Patientinnen und Patienten erfolgt in Deutschland nach dem Kleeblattkonzept. Dabei sind die 16 Bundesländer in fünf Regionen aufgeteilt, ähnlich angeordnet wie die Blätter eines Kleeblattes. Jedes Kleeblatt verfügt über eine Koordinierungsstelle, um Patientinnen und Patienten in den Kleeblättern so zu verteilen, dass Überbelegungen vermieden werden. Zusätzlich zu diesen fünf bestehenden Kleeblattregionen in Deutschland ist das BBK direkt nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine als sechste Koordinierungsstelle etabliert worden. Die Evakuierten werden durch die deutschen Kliniken und Krankenhäuser ihren medizinischen Bedarfen nach spezialisiert versorgt.
Verlässliche nationale und internationale Partnerschaften für medizinische Evakuierungen
Um größere Gruppen von Verletzten und Erkrankten aus der Ukraine transportieren und versorgen zu können, stehen verschiedene Partner zur Verfügung. Derzeit werden die medizinischen Evakuierungsmissionen (MEDEVAC) in Kooperation mit Norwegen mithilfe einer Boeing 737-700 durchgeführt. Diese wird entsprechend der jeweiligen medizinischen Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten konfiguriert, um eine Versorgung auch in der Luft zu gewährleisten.
Auch der Flug am 31. Mai 2023, der weitere fünf Patientinnen und Patienten und drei Begleitpersonen nach Deutschland brachte, erfolgte in Zusammenarbeit mit Norwegen. Nach der sicheren Landung sind die Patientinnen und Patienten über das Kleeblatt West auf Krankenhäuser verteilt worden.
Weitere Informationen zu Abläufen des Kleeblattkonzeptes finden Sie hier.