Deutsch-indisches Migrationsabkommen unterzeichnet

Typ: Pressemitteilung , Datum: 05.12.2022

Abkommen zur Förderung der Mobilität von Studierenden, Auszubildenden und Fachkräften sowie zur gemeinsamen Bekämpfung irregulärer Migration und zur Rückführung nach klaren Verfahren.

Das heute im Rahmen der Indien-Reise von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock unterzeichnete deutsch-indische Migrations- und Mobilitätsabkommen ist das erste umfassende Abkommen im Migrationsbereich, das Deutschland mit einem Herkunftsland abschließt. Dieser Erfolg ist das Ergebnis intensiver Verhandlungen zwischen beiden Ländern in den letzten Jahren und insbesondere in den letzten Monaten. Der Koalitionsvertrag sieht den Abschluss ganzheitlicher Migrationsabkommen mit Herkunftsländern vor. Dem Abkommen mit Indien kommt daher Modellcharakter im Hinblick auf weitere Abkommen dieser Art zu.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser: "Das deutsch-indische Migrations- und Mobilitätsabkommen ist ein Meilenstein für eine vertiefte deutsch-indische Partnerschaft im Migrationsbereich. Wir stellen die Weichen dafür, dass qualifizierte junge Inderinnen und Inder in Deutschland berufliche und praktische Erfahrungen sammeln, studieren, eine Ausbildung beginnen oder als Fachkraft arbeiten können. Das ist ein weiterer wichtiger Schritt, um Fachkräfte zu gewinnen, die wir auf dem deutschen Arbeitsmarkt dringend brauchen.

Gleichzeitig begegnen wir gemeinsam und konsequent der irregulären Migration und bekämpfen den Menschenhandel. Wir erleichtern die Rückkehr von ausreisepflichtigen Staatsangehörigen, indem wir klare Verfahren zu deren Identifizierung und Rückführung vorsehen."

Die Migrations- und Mobilitätspartnerschaft behandelt sowohl Aspekte der legalen Migration als auch der Rückkehrkooperation. Das Abkommen umfasst Vereinbarungen für die Förderung der fairen Mobilität von Fachkräften mit dem Ziel der Arbeitsaufnahme in einem der beiden Länder und von Studierenden und Auszubildenden, Fachkräften aus dem Kulturbereich, Journalistinnen und Journalisten sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Zur Umsetzung wird eine gemeinsame Arbeitsgruppe zu Migrations-, Rückkehr- und Mobilitätsfragen eingerichtet.

Migration qualifizierter Fachkräfte aus Indien nach Deutschland bietet großes Potenzial, um Fachkräftemangel in Deutschland entgegenzuwirken. In Deutschland leben bereits knapp über 200.000 indische Staatsangehörige; der ganz überwiegende Teil davon mit regulärem Aufenthaltstitel. Gleichzeitig halten sich über ca. 5.000 indische Staatsangehörige rechtswidrig in Deutschland auf. Indische Staatsangehörige stellen mit über 34.000 Personen auch die zweitgrößte Gruppe ausländischer Studierender in Deutschland.

Der Platz vor dem Dienstgebäude am Moabiter Werder

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