Seit Beginn des völkerrechtswidrigen russischen Angriffskriegs am 24. Februar 2022 sind 967.546 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine zumindest vorübergehend nach Deutschland gekommen (Stand: 21.08.2022). Das geht aus dem Ausländerzentralregister hervor. Davon sind rund 36 Prozent Kinder und Jugendliche (351.061 Menschen unter 18 Jahren), darunter die meisten im Grundschulalter.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser: "Ich bin sehr stolz auf die Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft in unserem Land. Seit dem Beginn des entsetzlichen russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor einem halben Jahr sind mehr als 967.000 Geflüchtete nach Deutschland gekommen. Ganz überwiegend sind es Frauen und Kinder, deren Familien auseinandergerissen wurden. Viele in unserer Gesellschaft sind über sich hinausgewachsen, um Geflüchteten zu helfen. Das ist ein humanitärer Kraftakt, der große Solidarität mit der Ukraine zeigt. Allen, die in Bund, Ländern, Kommunen und zahllosen Initiativen für die Geflüchteten aus der Ukraine da sind, danke ich sehr herzlich.

Wir erleben in Europa die größte Fluchtbewegung seit dem zweiten Weltkrieg. In dieser dramatischen Situation haben wir geschafft, was in Europa nie zuvor gelungen ist: die gemeinsame, schnelle und unbürokratische Aufnahme von Geflüchteten. Wir haben gemeinsam viele Leben gerettet.

Wir wollen den Geflüchteten weiter Hoffnung, Halt und Perspektiven geben. Integrationskurse haben wir stark ausgebaut. Hilfe, Arbeitsvermittlung und Unterstützung bei der Kinderbetreuung kommt bei den Jobcentern aus einer Hand. Durch die sofortige Arbeitsmöglichkeit können insbesondere geflüchtete Frauen schnell auf eigenen Beinen stehen. Wir werden auch weiter Geflüchtete mit aller Kraft unterstützen."

Von den seit dem 24. Februar im Ausländerzentralregister erfassten 967.546 Geflüchteten aus der Ukraine sind rund 97 % ukrainische Staatsangehörige. Unter den Erwachsenen sind rund 74 % Frauen. Rund 8 % der Geflüchteten sind ältere Menschen über 64 Jahre.

Von den in Deutschland erfassten Geflüchteten kann eine erhebliche Zahl in andere EU-Staaten weitergereist und auch in die Ukraine zurückgekehrt sein. Bei der Zahl von 967.546 Personen handelt sich somit um die Zahl derjenigen, die sich seit Kriegsbeginn vorübergehend in Deutschland aufgehalten haben oder weiter aufhalten.

Laut den Angaben des UNHCR sind insgesamt rund 3,8 Millionen Kriegsflüchtlinge zumindest zeitweise wieder aus anderen europäischen Staaten in die Ukraine zurückgekehrt.

Die Bundespolizei geht von etwa 700 Geflüchteten aus der Ukraine aus, die derzeit täglich nach Deutschland einreisen.

Die Bundesregierung fasst die umfassenden Unterstützungsangebote und Informationen für Geflüchtete aus der Ukraine – auch in ukrainischer, russischer, englischer und deutscher Sprache – auf dem zentralen Hilfeportal Germany4Ukraine.de zusammen. Hier finden sich neben konkreten Hinweisen zur Unterbringung, medizinischer Versorgung und Mobilitätsangeboten auch Informationen zu Integrations- wie Sprachkursen, Arbeitsvermittlung und spezielle Angebote für Frauen und Kinder.