Stärker für Antisemitismus sensibilisieren: Zusammenarbeit mit Gedenkstätte Yad Vashem vereinbart 

Typ: Pressemitteilung , Datum: 31.05.2022

Bundesinnenministerin Nancy Faeser unterzeichnet Absichtserklärung zur Kooperation in der Aus- und Fortbildung bei Bundespolizei und Bundeskriminalamt

Die Bundesministerin des Innern und für Heimat, Nancy Faeser, hat im Rahmen ihrer Israel-Reise am heutigen Dienstagnachmittag die Internationale Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem besucht. Sie legte dort im Gedenken an die Opfer des Holocaust einen Kranz nieder und besuchte die Ausstellung.

In ihrer kurzen Ansprache erklärte die Bundesinnenministerin:
"Die Shoah, dieses durch Deutsche begangene Menschheitsverbrechen bleibt für uns Deutsche und für mich ganz persönlich eine immerwährende Mahnung. Ich fühle mich als Innenministerin der Bundesrepublik Deutschland in besonderer Weise verpflichtet, Jüdinnen und Juden zu schützen - in ihrer Würde, in ihrem Glauben, in einem Leben frei von Angst, frei von Gewalt und frei von Diskriminierung.
Es ist ein Wunder und ein großes Glück, dass es wieder so vielfältiges jüdisches Leben in Deutschland gibt. Es zu schützen und zu verteidigen, immer an der Seite der Jüdinnen und Juden und in enger Freundschaft mit Israel, das ist die Verantwortung, die wir heute tragen."

Während ihres Besuchs unterzeichnete sie gemeinsam mit dem Direktor der Gedenkstätte eine Absichtserklärung zur gemeinsamen Sensibilisierung für Antisemitismus im Rahmen der Aus- und Fortbildung bei der Bundespolizei und dem Bundeskriminalamt.
Mit dieser Kooperation sollen die bereits bestehenden Maßnahmen zur Antisemitismussensibilisierung bei den Polizeibehörden des Bundes gestärkt und ergänzt werden. Zunächst ist ein Online-Pilotprojekt mit Polizeibeamtinnen und-beamten geplant. Dabei soll auch festgestellt werden, wie die Angebote von Yad Vashem in der Aus- und Fortbildung optimal genutzt werden können. 

Bundesinnenministerin Nancy Faeser: "Die massiv steigende Zahl antisemitischer Straftaten um noch einmal 29 Prozent im vergangenen Jahr macht mir größte Sorgen. Straftaten gegen Jüdinnen und Juden müssen wir mit aller Kraft bekämpfen. Dazu gehört Härte in der Strafverfolgung und viel stärkere Prävention. Unsere Polizeibehörden leisten hier sehr wichtige und gute Arbeit. Um schon in der Polizeiausbildung die Grundlagen zu legen für ein noch stärkeres Bewusstsein für Antisemitismus und für Sensibilität gegenüber den Betroffenen, ist unsere Zusammenarbeit mit der Internationalen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem von großem Wert. Für ihre Bildungsarbeit ist die Gedenkstätte weltweit hoch anerkannt. Die Kooperation mit Yad Vashem wird einen großen Gewinn für die Aus- und Fortbildung der Polizeibeamtinnen und -beamten des Bundes darstellen."

Der Platz vor dem Dienstgebäude am Moabiter Werder

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