Nationaler Pakt Cybersicherheit: Gesamtgesellschaftliche Erklärung vorgestellt
Pressemitteilung 23.04.2021
Nationaler Pakt geht in die Umsetzung / Aufruf dem Pakt beizutreten
Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat Prof. Dr. Günter Krings hat heute gemeinsam mit den Mitgliedern der hohen Quadriga des Paktes die gesamtgesellschaftliche Erklärung zur Cybersicherheit des Nationalen Pakts Cybersicherheit vorgestellt. Der Pakt startet damit in die Umsetzungsphase: Ab sofort können interessierte Initiativen oder Akteure im Bereich der Cybersicherheit der gesamtgesellschaftlichen Erklärung beitreten oder ihre konkrete Unterstützung mit eigenen Projekten zu einzelnen Maßnahmen erklären.
Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat Prof.Dr. Günter Krings: "Mit der vorliegenden gesamtgesellschaftlichen Erklärung haben wir im Nationalen Pakt Cybersicherheit einige der wichtigsten Handlungsfelder zur weiteren Verbesserung der Cybersicherheit in Deutschland gemeinschaftlich identifiziert. Nach den bisherigen Analysen im Nationalen Pakt zur Erhebung des „Status Quo“ der Cybersicherheit in Deutschland gilt es nun, gemeinsam mit Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft und Staat in die Umsetzungsphase des Nationalen Pakts zu starten und gemeinsam an einer Stärkung der deutschen Cybersicherheits-Landschaft zu arbeiten."
Claudia Nemat, Mitglied im Vorstand der Deutschen Telekom: "Unser mittlerweile so selbstverständlich gewordenes digitales Miteinander sollte so sicher wie möglich sein. Dies gilt umso mehr in Zeiten der Pandemie, aber selbstverständlich auch darüber hinaus. Der soziale und kommerzielle Austausch läuft bereits heute zu großen Teilen über Internet und Soziale Medien. Deshalb ist es wichtig, dass wir gemeinsam das Thema Cybersicherheit vorantreiben. Dabei geht es auch um unsere technologische Souveränität."
Prof. Dr. Mira Mezini, Professorin an der TU Darmstadt: "Der Wissenschaft geht es darum, die digitalisierte Welt von morgen sicherer zu machen. Die funktional getriebene Weiterentwicklung von Technologien für neue Produkte und Dienste stellt die Cybersicherheitsforschung immer wieder vor neue Herausforderungen. Zur Verbesserung der Sicherheit ist es jedoch notwendig, dass relevante Ergebnisse aus Forschung und Entwicklung auch ihren Weg in die Anwendung finden und dass die Wissenschaft sich mit Fragen beschäftigt, die für die anderen Gesellschaftsgruppen zentral sind. Hierfür ist der Austausch zwischen den Gesellschaftsgruppen wichtig."
Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands: "Die digitalen Bedrohungen für Verbraucherinnen und Verbraucher nehmen laufend zu. Als Vertreter der Zivilgesellschaft ist uns wichtig, dem Bedürfnis von Anwendern nach sicheren Produkten und Diensten immer wieder Gehör zu verschaffen. Hersteller sowie Anwender müssen Verantwortung für digitale Sicherheit übernehmen. Von der Politik erwarten wir, dass sie die Anforderungen an die Hersteller verpflichtend regelt. Das ist längst überfällig und eine dringende Aufgabe der zukünftigen Bundesregierung."
Die Erklärung umfasst 13 Handlungsfelder, in denen die Cybersicherheit durch gemeinsame Anstrengungen von Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft und Staat weiter gestärkt werden kann. Hierzu zählt unter anderem, Privatanwender dabei zu unterstützen, sichere digitale Produkte zu erkennen eine gemeinsame Entwicklung von adaptiven und risikobasierte Normen und Standards, die stärkere Förderung der Cybersicherheitsforschung und die Verfügbarkeit von sicherheitssteigernder Technik wie z.B. Verschlüsselung.
Die Erklärung fußt auf der Grundlage der bisherigen Erkenntnisse des Nationalen Pakts. Dazu zählt das am 16. November 2020 veröffentlichte Online-Kompendium zur Cybersicherheit. Sie wurde vom 2.-14. März 2021 öffentlich konsultiert.
Der Pakt ist ein Auftrag aus dem Koalitionsvertrag der 19. Legislaturperiode und soll alle gesellschaftlich relevanten Gruppen von Herstellern, Anbietern und Anwendern sowie der öffentlichen Verwaltung in gemeinsamer Verantwortung für digitale Sicherheit einbinden. Die Arbeit im Nationalen Pakt wird durch die hochrangige Quadriga des Pakts vorangetrieben, die stellvertretend für Staat, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft gebildet wurde.
Die Mitglieder der hohen Quadriga sind: Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat, Prof. Dr. Günter Krings, Claudia Nemat, Mitglied im Vorstand der Deutschen Telekom, Prof. Dr. Mira Mezini, Professorin an der TU Darmstadt, und Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands.
Weitere Informationen unter www.nationaler-pakt-cybersicherheit.de