Gemeinsam Wirtschaftsschutz und Cybersicherheit stärken
Pressemitteilung 11.12.2019
Tag der Sicherheit von BMI und BDI
Rund 350 Vertreter aus Unternehmen, Verbänden, Sicherheitsbehörden und Forschungseinrichtungen nahmen am 11. Dezember 2019 im Haus der Deutschen Wirtschaft in Berlin am "Tag der Sicherheit des BMI und BDI" teil. Unter dem Titel "Gemeinsam Wirtschaftsschutz & Cybersicherheit stärken" geht es um die gesamte Bandbreite an Bedrohungen, denen deutsche Unternehmen ausgesetzt sind: in der Realwelt wie im Cyberraum.
Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesinnenminister, Prof. Dr. Günther Krings betonte: "Unbestritten bietet die zunehmende Digitalisierung und die digitale Transformation unseren deutschen Unternehmen neue Chancen. Gleichzeitig erwachsen aus diesen beiden Phänomenen auch neue Bedrohungen und damit eine höhere Verwundbarkeit deutscher Unternehmen. Zu einem effizienten Risiko- und Notfallmanagement gehört die Rundumsicht auf alle Risikofelder. Deutsche Unternehmen - ob groß oder klein - sollten Sicherheit als Qualitätsmerkmal begreifen und Sicherheit zur Chefsache machen!"
Dies bekräftigte BDI-Präsident Dieter Kempf: "Die Sicherheit im Analogen wie im Digitalen ist eine Voraussetzung für den Erfolg der deutschen Industrie und gleichzeitig eine ihrer größten Herausforderungen. Cybersicherheit und Wirtschaftsschutz müssen als Einheit gedacht werden – und zwar nicht nur in Unternehmen, sondern auch in Politik und Behörden. Die deutsche Industrie muss früher und intensiver in sicherheitsrelevante Gesetzgebungsvorhaben einbezogen werden. Bisher gibt es zu selten eine kohärente politische Antwort. Wichtig ist, ein einheitliches Sicherheitsverständnis, klare Zuständigkeiten und den entschlossenen Willen zum Handeln herzustellen."
Zur Konferenz hatten das Bundesinnenministerium und der Bundesverband der Deutschen Industrie eingeladen. Gemeinsam praktizieren sie bereits seit einigen Jahren im Dachbündnis der "Initiative Wirtschaftsschutz" mit weiteren Partnern aus Staat und Wirtschaft einen Schulterschluss, um den Wirtschaftsstandort Deutschland sicherer zu machen. Bedrohungslagen für deutsche Unternehmen werden von sicherheitsbehördlichen und unternehmerischen Experten analysiert und ganzheitliche Abwehrstrategien samt Schutzmaßnahmen erarbeitet. Das gebündelte Wissen in Form konkreter Handlungsempfehlungen wird insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen über die Plattform www.wirtschaftschutz.info in die Fläche kommuniziert.
Neben dem Wirtschaftsschutz besteht auch zu Fragen der Cybersicherheit eine intensive Zusammenarbeit zwischen BMI und BDI. Die gesamtgesellschaftliche Herausforderung der Cyber- und IT-Sicherheit kann nur gemeinsam realisiert werden. Zu diesem Zweck wurde u.a. das "Cyberbündnis mit der Wirtschaft" zwischen BMI und BDI etabliert. Mit dem Cyberbündnis werden BMI und BDI einen großen Beitrag für mehr digitale Souveränität von Staat und Wirtschaft leisten.
Im Mittelpunkt des "Tages der Sicherheit von BMI und BDI" standen Themen wie Innentäter, Digitale Souveränität, Automatisierung und Digitalisierung in der Unternehmenssicherheit. Fest steht: Sich allein mit Produkten "Made in Germany" an die Spitze des Weltmarkes zu stellen, genügt nicht. Die deutschen Unternehmen stehen für technologischen Fortschritt, hohe Qualität und Erfolg im internationalen Wettbewerb. Diese "Kronjuwelen" müssen auch wirksam geschützt werden. Der Branchendigitalverband Bitkom bezifferte in seiner im November mit dem Bundesamt für Verfassungsschutz veröffentlichen Studie "Wirtschaftsschutz in einer digitalen Welt" die Schäden, die der deutschen Wirtschaft durch Datendiebstahl, Industriespionage und Sabotage entstehen, mit über 100 Milliarden Euro im Jahr. Mit dem Tag der Sicherheit wollen BMI und BDI gemeinsam mit ihren Akteuren auch dazu beitragen, dass bei Unternehmen und in der Öffentlichkeit das nötige Bewusstsein für die Bedrohungen und die damit verbundenen Risiken für die Wirtschaft aber auch die Gesellschaft insgesamt entsteht.