Erste Einreisen im Pilotprogramm "Neustart im Team"

Typ: Pressemitteilung , Datum: 07.11.2019

Pilotprogramm ermöglicht die Aufnahme von besonders schutzbedürftigen Flüchtlingen

Heute sind die ersten besonders schutzbedürftigen Flüchtlinge im Pilotprogramm "Neustart im Team" (NesT) nach Deutschland eingereist.

Stephan Mayer, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat (BMI): "Wir begrüßen heute die ersten besonders schutzbedürftigen Flüchtlinge in Deutschland, die wir im Rahmen unseres Pilotprogramms „Neustart im Team“ aufnehmen. Ich freue mich, dass sich eine Mentorengruppe dazu bereit erklärt hat, zwei junge Frauen aus Syrien bei ihrem Start in Deutschland zu unterstützen und zu begleiten. Ihr zivilgesellschaftliches Engagement ist vorbildlich."

Annette Widmann-Mauz, Staatsministerin für Integration: "Mit dem Pilotprogramm erhalten Menschen, die dringend Schutz bedürfen, eine legale Möglichkeit, nach Deutschland zu kommen. Staat und Mentoren aus der Zivilgesellschaft unterstützen sie gemeinsam beim Ankommen. Das Pilotprogramm ist gut angelaufen. Bereits jetzt haben sich mehr als 30 Mentorengruppen zusammengefunden, die helfen wollen. Mit ihrem großen Engagement sind sie für Schutzbedürftige eine wichtige Stütze, in Deutschland Fuß zu fassen."

Zwei junge syrische Frauen erhalten heute durch das Pilotprogramm in Deutschland Schutz. Eine Mentorengruppe von fünf Personen aus Nordrhein-Westfalen stellt den beiden Frauen mit Unterstützung des Erzbistums Köln eine Wohnung zur Verfügung und wird sie auf ihrem Weg in die Gesellschaft unterstützen.

Das Pilotprogramm "Neustart im Team" (NesT) ermöglicht die Aufnahme von besonders schutzbedürftigen Flüchtlingen zusätzlich zu dem bisherigen humanitären Engagement Deutschlands. Das Programm geht neue Wege: Staat und Zivilgesellschaft übernehmen gemeinsam Verantwortung. Eine Mentorengruppe aus mindestens fünf Personen erklärt sich dazu bereit, Flüchtlingen das Ankommen zu erleichtern und sie ideell und finanziell zu unterstützen. Die Mentoren absolvieren eine Schulung, suchen geeigneten Wohnraum und finanzieren diesen für zwei Jahre. Hierfür können sie sich Unterstützung von Unternehmen, Gemeinden, Kommunen oder Stiftungen einholen. Zudem begleiten die Mentoren die Flüchtlinge eng beim Ankommen im ersten Jahr.

Das Engagement ist für die Mentorinnen und Mentoren zeitlich begrenzt und von vornherein kalkulierbar. Der Staat organisiert die Auswahl geeigneter Schutzbedürftiger und deren Einreise und finanziert Integrationsmaßnahmen und Sozialleistungen. Bereits jetzt haben sich mehr als 30 Mentorengruppen gebildet, die sich für die Mitwirkung im Pilotprogramm interessieren. Die Hälfte dieser Gruppen hat schon die obligatorische Schulung besucht, weitere sind in den nächsten Wochen geplant.

Verantwortet wird NesT vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Das Programm baut auf Erfahrungen anderer Staaten auf, wie z.B. Kanada und das Vereinigte Königreich. Zivilgesellschaftliche Vertreter haben NesT mit entwickelt: Katholische und evangelische Kirche mit ihren Wohlfahrtsverbänden Caritas und Diakonie waren ebenso beteiligt wie Arbeiterwohlfahrt, Der Paritätische, das Deutsche Rote Kreuz, die Bertelsmann Stiftung, die Mercator Stiftung und der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR). Auch Flüchtlingsinitiativen wie "save me", "start with a friend" und die "Flüchtlingspaten Syrien" haben ihre Erfahrungen eingebracht.

Die neu geschaffene Zivilgesellschaftliche Kontaktstelle (ZKS) stellt Informationen über das Projekt bereit, bietet Schulungen, berät Interessierte und begleitet die Mentorinnen und Mentoren während des Mentorings. Sie besteht in der Pilotphase aus Vertretern des Deutschen Caritasverbandes, des Deutschen Roten Kreuzes und der Evangelischen Kirche von Westfalen. Finanziert wird die ZKS von der Bertelsmann Stiftung, der Stiftung Mercator sowie der Evangelischen Kirche von Westfalen.

Weitere Informationen unter:
www.integrationsbeauftragte.de  
www.bmi.bund.de
www.bamf.de

Zivilgesellschaftliche Kontaktstelle (ZKS)
zks@neustartimteam.de
Tel: 02304-755

Der Platz vor dem Dienstgebäude am Moabiter Werder

Bundesministerium des Innern und für Heimat
Alt-Moabit 140
10557 Berlin