Deutsche Islam Konferenz "Moscheen für Integration"
Pressemitteilung 15.11.2019
Neues Fördermodell für besseres Miteinander mit Moscheegemeinden
Moscheegemeinden nehmen in Deutschland vielfältige soziale Aufgaben wahr. Um sie als zivilgesellschaftliche Partner des kommunalen Umfelds zu stärken und zu vernetzen, starten das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) heute den neuen Förderansatz "Moscheen für Integration – Öffnung, Vernetzung, Kooperation". Den Rahmen bildet die Deutsche Islam Konferenz (DIK).
"Moscheen für Integration" unterstützt Moscheegemeinden und die mit ihnen verbundenen Akteure in Wohlfahrt und Seelsorge dabei, sich aktiv in ihre jeweiligen Nachbarschaften und örtliche Strukturen einzubinden. Ihre vielfältige soziale und zivilgesellschaftliche Arbeit soll damit sichtbarer, zugänglicher und stärker in der deutschen Gesellschaft verortet werden. Die Förderung setzt erstmals direkt bei den Einzelgemeinden, ihren Aktivitäten und Angeboten an. Bedarfsorientiert stehen Förderoptionen in den Bereichen Beratung, Projektmanagement, Öffentlichkeitsarbeit oder Nachbarschaftsaktivitäten offen, die durch Coachings oder finanzielle Mittel Anwendung finden. Die ab 2019 laufende dreijährige Pilotphase wird durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge koordiniert.
Moscheegemeinden als kommunale Partner
Bundesinnenminister Horst Seehofer hebt im Rahmen des heutigen Festakts zum Projektstart im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat in Berlin hervor:
"Ich habe die Deutsche Islam Konferenz im vergangenen Jahr neu gestartet, weil ich Gespräche mit den Muslimen in Deutschland für notwendig halte und dieses Format einen wichtigen Beitrag hierzu leistet. Entscheidend ist dabei, dass unser Dialog und unsere Arbeit konkrete Ergebnisse bringen und sich praktisch auf das Zusammenleben mit den Moscheen in Deutschland auswirken. Das Programm "Moscheen für Integration" setzt unmittelbar in den Gemeinden an. Ich bin davon überzeugt, dass wir damit einen wichtigen Beitrag für den gesellschaftlichen Zusammenhalt leisten."
Auch Dr. Hans-Eckhard Sommer, Präsident des Bundesamts, stellt die praktische Bedeutung des Programms heraus: "Integration findet vor Ort statt. Mit "Moscheen für Integration" möchten wir Orte der nachbarschaftlichen Vernetzung schaffen, wo Moscheegemeinden in ihrem sozialen Engagement weiter professionalisiert und in ihr kommunales Umfeld eingebunden sind. Davon profitiert die gesamte Integrationsarbeit über den Förderansatz hinaus."
Unterstützung durch erfahrene Trägerorganisationen
Um mit dem Förderansatz auch kleine oder sich im Aufbau befindende Moscheegemeinden zu erreichen, unterstützen erfahrene Trägerorganisationen die teilnehmenden Gemeinden während der Projektlaufzeit und übernehmen Verwaltungs- und Koordinierungsaufgaben. Darüber hinaus werden Moscheegemeinden gefördert, die hauptamtliche Strukturen schaffen möchten. Als Trägerorganisationen stehen die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung, das Goethe-Institut, die Otto Benecke Stiftung und der Paritätische Gesamtverband zur Verfügung, die direkt mit den Moscheegemeinden zusammenarbeiten. Ein Beirat, dem Experten aus muslimischen Organisationen, aus der Verwaltungspraxis, der Zivilgesellschaft und der Wissenschaft angehören, begleitet das Vorhaben. Auch eine wissenschaftliche Evaluation von Förderansatz und Förderweg wird durchgeführt. Für die Projektförderung in der dreijährigen Pilotphase stehen insgesamt rund sieben Millionen Euro zur Verfügung.
Förderprogramm der Deutschen Islam Konferenz
Das Programm "Moscheen für Integration" ist Bestandteil des integrationspolitischen Schwerpunkts der aktuell vierten Phase der Deutschen Islam Konferenz. Weitere Informationen zur Deutschen Islam Konferenz und zum Förderansatz "Moscheen für Integration" finden Sie auf www.deutsche-islam-konferenz.de.
Hinweis:
Die Alevitische Gemeinde Deutschland e.V. (AABF) ist seit langem in der Deutschen Islam Konferenz vertreten. Aleviten verstehen sich jedoch nicht durchweg als Muslime und integralen Teil des Islam. Aleviten haben keine Moscheen, sondern Cem-Häuser. Soweit hier und insgesamt im Rahmen des Förderprogramms von Moscheen die Rede ist, so sind damit stets auch Aleviten und ihre Gemeinden bzw. Cem-Häuser gemeint, die ebenso wie Moscheegemeinden gefördert werden.