Bewaffnete Angriffe im Raum Halle an der Saale

Typ: Pressemitteilung , Datum: 09.10.2019

Nach den Angriffen auf eine Synagoge und an weiteren Orten im Raum Halle an der Saale erklärt der Bundesinnenminister:

"Der höchste jüdische Feiertag Jom Kippur ist heute ein schwarzer Tag. Ein schwer bewaffneter Täter hat versucht, in eine Synagoge einzudringen, in der sich rund 80 Menschen aufhielten. Es wurden zwei Menschen getötet und mehrere Menschen verletzt. Nach dem derzeitigen Stand der Erkenntnisse müssen wir davon ausgehen, dass es sich zumindest um einen antisemitischen Angriff handelt. Nach Einschätzung des Generalbundesanwalts gibt es ausreichend Anhaltspunkte für einen möglichen rechtsextremistischen Hintergrund. Er hat die Ermittlungen übernommen.

Ich bin über diese Tat zutiefst bestürzt und verurteile sie auf das Schärfste. Das ist ein abscheulicher Angriff auf unser friedliches Zusammenleben. Ich denke an die Opfer und ihre Familien und wünsche den Verletzten eine schnelle und vollständige Genesung.

Die aktuelle Erkenntnislage erlaubt es noch nicht, die Tat abschließend einzuordnen. Ich habe dem Innenminister in Sachsen Anhalt jede erforderliche Unterstützung angeboten. Über den Stand der Ermittlungen werden die Behörden in Sachsen-Anhalt morgen informieren."

Der Bundesinnenminister wird morgen gemeinsam mit dem Präsidenten des Zentralrats der Juden, Herrn Dr. Josef Schuster und dem Beauftragten der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus, Herrn Dr. Felix Klein, nach Halle an der Saale reisen. Dort wird er sich über die aktuellen Erkenntnisse informieren und mit Vertretern der jüdischen Gemeinde sprechen.

Die ursprünglich für morgen geplante Antisemitismuskonferenz wurde in Abstimmung mit dem Präsidenten des Zentralrats der Juden verschoben. Sie soll zeitnah nachgeholt werden.

Der Platz vor dem Dienstgebäude am Moabiter Werder

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