30 Jahre Friedliche Revolution und Deutsche Einheit

Typ: Pressemitteilung , Datum: 09.10.2019

Bundesregierung lädt zum "längsten Gespräch Deutschlands"

Heute vor 30 Jahren versammelten sich Menschen in der ehemaligen DDR, um für Demokratie und Freiheit zu demonstrieren. Die Kommission "30 Jahre Friedliche Revolution und Deutsche Einheit" gedenkt diesem Ereignis heute in Berlin und Leipzig. Unter dem Motto "Unsere Geschichte schreibt Zukunft" sind ab dem 9. Oktober 2019 alle Bürgerinnen und Bürger dazu aufgerufen, ihre persönlichen Erlebnisse, Assoziationen und Gedanken zur Friedlichen Revolution und zum Mauerfall in einem kurzen Video festzuhalten und auf unseregeschichte.bund.de hochzuladen. So können sie ihren persönlichen Beitrag zum "längsten Gespräch Deutschlands" leisten, das mit zahlreichen Veranstaltungen am 9. November einen Höhepunkt finden wird. Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Gesellschaft, Zeitzeugen sowie zahlreiche Prominente werden ebenfalls ihre Gedanken zum Mauerfall teilen.

Matthias Platzeck, Ministerpräsident a.D. und Vorsitzender der Kommission "30 Jahre Friedliche Revolution und Deutsche Einheit": "Mit dem 'längsten Gespräch Deutschlands‘ würdigen wir all die Menschen, die mit ihrer Hoffnung, ihrem Mut und ihrer Tatkraft zum Fall der Mauer beigetragen haben. Ihr Einsatz und ihre individuelle Geschichte sollten uns aber auch daran erinnern, dass auch drei Jahrzehnte danach das Miteinander zwischen Ost und West weiter gefördert und gelebt werden muss."

Bundesinnenminister Horst Seehofer: "Mit einer Gesprächsreihe an der ehemaligen innerdeutschen Grenze geben wir auch den Menschen eine Stimme, die auf dem Land für ein vereintes Deutschland gekämpft haben. Die Geschichte der Friedlichen Revolution ist die Geschichte aller Menschen in Deutschland und Europa."

Am 9. November werden entlang des ehemaligen Grenzverlaufs vier Standorte und 26 weitere Orte in einem medialen Dialogformat und via Livestream auf der Webseite unseregeschichte.bund.de miteinander verbunden. Im Zentrum stehen das bayerische Hof, Geisa in Thüringen, die ehemals geteilte Ortsgemeinschaft Zicherie / Böckwitz in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt sowie Ratzeburg in Schleswig-Holstein. Dort sprechen am Jubiläumsabend lokale und nationale Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur mit Bürgerinnen und Bürgern darüber, was der Mauerfall für sie bedeutete, welche Änderungen er mit sich brachte, welche Freuden und welche Herausforderungen. Zudem berichten Zeitzeugen über ihre persönlichen Mauerfallgeschichten.

Historische Begebenheiten setzen Zeitfenster der Live-Schalte

Die moderierten Diskussionsrunden wechseln sich im Livestream nacheinander ab. Der zeitgleich stattfindende Festakt am Brandenburger Tor ist ebenfalls Bestandteil der Live-Schalte. Zwei historische Uhrzeiten am 9. November 1989 markieren Beginn und Ende des "längsten Gesprächs": Die unbeabsichtigte Verkündung der Grenzöffnung von Günter Schabowksi um 18:53 Uhr und die Öffnung des Grenzübergangs Bornholmer Straße / Böse Brücke in Berlin um 23:30 Uhr. 

Das Jubiläumskonzept der Bundesregierung

Das Gesprächsformat unter dem Motto "Unsere Geschichte schreibt Zukunft“ ist Teil der Aktivitäten der Bundesregierung im Jubiläumsjahr des Mauerfalls und beruht auf den Empfehlungen der Kommission "30 Jahre Friedliche Revolution und Deutsche Einheit“.

Die Bundesregierung möchte den 30. Jahrestag des Mauerfalls und der Deutschen Einheit als ein für ganz Deutschland einendes Jubiläum begehen, das auch ein Bewusstsein dafür schafft, dass die Deutsche Einheit ein Prozess ist, der noch nicht abgeschlossen ist. Das Jubiläumsjahr soll das gemeinsame und gegenseitige Verständnis für die Leistungen fördern, die zur Wiedervereinigung geführt haben und für das Zusammenwachsen von Ost und West erbracht wurden.

Zur Ausgestaltung der Feierlichkeiten hat die Bundesregierung die Kommission "30 Jahre Friedliche Revolution und Deutsche Einheit“ eingesetzt. Sie besteht aus 22 Personen aus Politik, Wirtschaft, Kunst und Kultur sowie Zivilgesellschaft. Den Vorsitz der Kommission hat Ministerpräsident a.D. Matthias Platzeck inne. Den Co-Vorsitz der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Christian Hirte. Die Arbeit der Kommission wird durch eine Geschäftsstelle 30 Jahre im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat unterstützt. Diese erreichen Sie unter GS30Jahre@bmi.bund.de. 

Mehr Informationen zur Kommission sowie zum Konzept und den Terminen des Jubiläumsjahres finden Sie unter: www.deutschland-ist-eins-vieles.de.

Weiterführende Informationen zu den Veranstaltungen am 9. November und ein Tutorial zur Erstellung der persönlichen Videos finden Sie unter: http://unseregeschichte.bund.de

Der Platz vor dem Dienstgebäude am Moabiter Werder

Bundesministerium des Innern und für Heimat
Alt-Moabit 140
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