BMI intensiviert Aktivitäten zur Stärkung der digitalen Souveränität in der öffentlichen Verwaltung
Pressemitteilung 19.09.2019
Marktanalyse zeigt Wege zur Reduzierung von Abhängigkeiten zu einzelnen IT-Anbietern in der Bundesverwaltung auf
Die digitale Souveränität der Öffentlichen Verwaltung wird in den kommenden Jahren ein Schwerpunktthema des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat sein. "Bereits in den nächsten Tagen werden wir Gespräche mit Software-Anbietern führen"
, so Bundesinnenminister Horst Seehofer. "Um unsere digitale Souveränität zu gewährleisten, wollen wir Abhängigkeiten zu einzelnen IT-Anbietern verringern. Außerdem prüfen wir Alternativ-Programme, um bestimmte Software ersetzen zu können. Dies geschieht in enger Abstimmung mit den Ländern sowie der EU."
Im Auftrag des BMI wurde durch PwC Strategy& (Germany) GmbH eine strategische Marktanalyse erstellt. Diese untermauert die zunehmend kritische Technologieabhängigkeit der Öffentlichen Verwaltung in Deutschland, aber auch im europäischen Umfeld.
Risiken ergeben sich insbesondere im Kontext der Telemetriedaten-Übermittlung von Software-Produkten sowie der international heterogenen Rechtsetzung. Die Studie zeigt darüber hinaus auf, welche weiteren Untersuchungen zielführend sind und welche konkreten Maßnahmen eingeleitet werden können.
In der Bundesverwaltung werden in weiten Bereichen Standard-Produkte von kommerziellen Software-Anbietern eingesetzt. Die wirtschaftlich gebotene Standardisierung des Software-Portfolios auf wenige Produkte einzelner IT-Anbieter führt zu weiteren Abhängigkeiten und damit zu zusätzlichen Risiken für die digitale Souveränität. Dieser Prozess wird durch die wachsende Fokussierung der Software-Branche auf cloudbasierte Lösungen verstärkt.
Die Bundesverwaltung wird dieser Entwicklung in den nächsten Jahren u.a. durch Anforderungen an die Nutzungsbedingungen von Software, aber auch durch die konkrete Produkt- und Lieferantenauswahl begegnen. Dabei wird der Einsatz von Open Source-Lösungen eine wesentliche Rolle spielen.
Die Studie wurde auf www.cio.bund.de veröffentlicht.