Bund übergibt Zivilschutzhubschrauber an Bayern
Pressemitteilung 27.10.2018
Neuer "Retter in Orange" flexibler als je zuvor.
Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 230 Kilometern pro Stunde eilen sie zum Einsatzort: die orangefarbenen Zivilschutzhubschrauber (ZSH) des Bundes. Am Samstag übergab Horst Seehofer, Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat in Traunstein einen neuen ZSH an den Bayerischen Staatsminister des Innern und für Integration, Joachim Herrmann.
Die Anforderungen an einen ZSH sind hoch: Im Zivilschutz gilt es, neben dem Transport von Verletzten Schadensstellen zu erkunden oder Evakuierungen zu beobachten. Für all diese Aufgaben sind die Maschinen mit ihren besonderen Start- und Landeeigenschaften, ihrer Wendigkeit und ihrer Schnelligkeit gut geeignet.
In der Zeit, in der sie nicht für den Zivilschutz gebraucht werden, dürfen die ZSH mit dem Funknamen "Christoph" von den Ländern auch im Rettungsdienst eingesetzt werden. In Bayern fallen darunter oft auch Einsätze
in Berg- und Höhenregionen, die ganz besondere Herausforderungen mit sich bringen. Aus diesem Grund erhielt der Freistaat nun den ersten von zwei neu vom Bund beschafften Hubschraubern des Musters H135.
Er löst den Vorgänger des Musters EC 135 T2i ab und ist statt mit einem Rettungstau mit einer Rettungswinde ausgerüstet. Diese Rettungswinde sowie verbesserte Leistungsparameter vor allem in Höhenregionen, machen die neue Maschine noch flexibler – gerade bei Einsätzen im Hochgebirge. 2019 soll die zweite Maschine des gleichen Musters an das Luftrettungszentrum Kempten übergeben werden.
"Der Bund wird über den heute übergebenen Hubschrauber hinaus auch zukünftig seinen Beitrag im komplexen System der Luftrettung leisten und dieses System im Zusammenwirken mit den Ländern aktiv weiterentwickeln"
, versicherte Horst Seehofer bei der feierlichen Übergabe in Traunstein.
Auf dem Dachhangar des Luftrettungszentrums "Christoph 14" machten sich die Gäste, zu denen auch Theo Zellner, Präsident des Bayerischen Roten Kreuzes und Landrat Siegfried Walch, Verbandsvorsitzender des Zweckverbands für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Traunstein, gehörten, ein Bild vom neuen Hubschrauber.
Die gemeinsame Übergabe in Traunstein steht symbolisch für die gute Kooperation bei den Zivilschutz-Hubschraubern – im Fall Traunstein zwischen Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), der
Bundespolizei (BPOL), dem Bayerischen Staatsministerium des Innern und für Integration (StMI), dem Bayerischen Roten Kreuz (BRK), dem Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Traunstein sowie dem Klinikum Traunstein.
Das BBK beschafft die Mehrzweckhubschrauber für den Zivilschutz und stellt sie den Ländern zur Verfügung. Geflogen werden sie von Pilotinnen und Piloten der Bundespolizei, die auch die Wartung und Instandhaltung der Hubschrauber übernimmt. In Traunstein koordiniert der Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung die Einsätze, die vom Bayerischen Roten Kreuz durchgeführt werden.
"Diese Zusammenarbeit ist beispielhaft für das deutsche Bevölkerungsschutzsystem und ein Grund für seine Leistungsstärke. Für die wachsenden Herausforderungen im Zivil- und Katastrophenschutz braucht es solch starke Verbünde"
, sagte der vor Ort ebenfalls anwesende BBK-Präsident Christoph Unger.
Auch der Leiter der Bundespolizei Fliegergruppe, Thomas Helbig, freut sich auf die Vorteile des neuen ZSH: "Ich bin dem Bundesinnenminister Seehofer und dem BBK -Präsidenten Unger sehr dankbar, dass unser Antrag
zur Ergänzung der Flotte mit Hilfe des Beschaffungsamtes des BMI und der Firma Airbus Helicopters so zügig umgesetzt werden konnte. Durch die deutlich verbesserte Leistungscharakteristik des neuen Hubschraubers sind wir nunmehr in der Lage unseren Partnern in der Luftrettung, insbesondere der Bergwacht, die Fähigkeit zur Windenrettung anbieten zu können."