Förderung von Projekten für eine innovative Stadtentwicklungspolitik

Typ: Pressemitteilung , Datum: 18.09.2018

Bundesbauministerium fördert mit 2,5 Millionen Euro innovative Projekte in vier Stadtquartieren, die das Gemeinwohl und den gesellschaftlichen Zusammenhalt voranbringen

Auch 2018 fördert der Bund im Rahmen der Nationalen Stadtentwicklungspolitik beispielhafte Projekte für eine innovative Stadtentwicklungspolitik mit insgesamt mehr als zwei Millionen Euro.

"Alle vier ausgewählten Projekte wollen gemeinsam mit der Bürgerschaft das Gemeinwohl und den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern", betont Marco Wanderwitz, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat. Die vier Pilotquartiere werden in den nächsten drei Jahren vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung wissenschaftlich begleitet.

Bei der Vorstellung der Projekte heute beim 12. Bundeskongress der Nationalen Stadtentwicklungspolitik in Frankfurt/Main betonte Staatssekretär Wanderwitz: "Wir wollen zivilgesellschaftliche Initiativen und bürgerschaftliches Engagement stärken und neue Modelle einer gemeinsamen Quartiersentwicklung erproben, um vom bloßen Nebeneinanderleben zu einem echten Miteinanderleben zu kommen. Die großartige Resonanz bestärkt uns in unserem Vorhaben, neue Akteure besser in die Stadtentwicklungspolitik des Bundes einzubinden."

Zu den Pilotquartieren gehören das Projekt "Stadtmenschen" aus Altenburg in Thüringen, die Initiative "Gesellschaft für außerordentliche Zusammenarbeit" aus Hannover in Niedersachsen, das Projekt "Hansaforum" aus Münster in Nordrhein-Westfalen sowie das Projekt "QU1 – Eine U-Bahnlinie als koproduktives Quartier" aus Nürnberg in Bayern.

Sie hatten sich auf einen Aufruf des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat unter dem Titel "Stadt gemeinsam gestalten! Neue Modelle der Quartiersentwicklung" zusammen mit 96 anderen Projekten zur Förderung beworben. Eine Fachjury hat davon vier Projekte zur Förderung ausgewählt.

Informationen zu den Projekten

Alle Projekte wollen bürgerschaftliches Engagement fördern und mit niedrigschwelligen Angeboten auch Bürgerinnen und Bürger gewinnen, die sich noch nicht engagieren. Den Bürgerinnen und Bürgern soll das Know-How vermittelt werden, eigene Ideen als Projekt umzusetzen. Über einen Projektfonds sollen weitere Bürgerprojekte finanziert werden. Auf diese Weise werden die Bewohnerinnen und Bewohner eines Stadtviertels selbst im Quartier aktiv, eignen sich ihr Lebensumfeld auf neue identitätsstiftende Weise an und erleben die eigenen Möglichkeiten, Einfluss auf das Leben, die Lebensqualität und die Entwicklung ihres Quartiers zu nehmen.

Im Projekt Stadtmensch in Altenburg will der Projektträger gemeinsam mit Vereinen und Initiativen Bürgerinnen und Bürger zu eigenem Engagement für ihre Stadt motivieren. Altenburg ist deutlich vom demografischen Wandel und der Abwanderung junger Menschen betroffen. Im Projekt soll erfahrbar werden, dass man in der Stadt selbst etwas zum Besseren verändern kann, auch wenn die Rahmenbedingungen schwierig sind.

Hauptziele des Projekts Nürnberg QU1 – eine U-Bahnlinie als koproduktives Quartier für die Stadt sind die Stärkung des Gemeinsinns und die Erprobung neuer Ansätze der Stadtentwicklung durch die Initiierung eines koproduktiven Quartiers. Dieses Quartier ist die U-Bahnlinie 8. Sie dient als Medium, um Bürgerinnen und zum Mitmachen zu motivieren oder zum Entwickeln und Umsetzen eigener Ideen. Dazu dienen auch das "Amt für Ideen" und das "Amt für Weltverbesserung", die in U-Bahnstationen eingerichtet werden sollen. Die U-Bahnlinie verläuft durch alle Nürnberger Quartiere mit Integriertem Stadtentwicklungskonzept. Rund um ihre Haltstellen gibt es viele Initiativen und Vereine, die das Projekt vernetzen möchte, um weitere Aktivitäten und Projekte zu generieren.

Das Projektgebiet des Projektes Gesellschaft für außerordentliche Zusammenarbeit in Hannover erstreckt sich über den gemeinsamen physischen und sozialen Aktionsraum von etwa 50 Partnerinitiativen in drei Stadtteilen – Linden, Limmer und Nordstadt. Sie wollen die "Gesellschaft für außerordentliche Zusammenarbeit" als Netzwerk und Plattform gründen. Ziel ist es, die Potenziale der Mitglieder zu bündeln und die Initiativen selbst sowie Bürgerinnen und Bürger zum Engagement in ihren Quartieren zu motivieren und zu befähigen. Über das Veranstaltungsformat "100 Days, 100 Actions" soll die Aufmerksamkeit der Stadtgesellschaft geweckt werden. Innerhalb der Gesellschaft soll eine Gemeinwohl-Ökonomie aufgebaut werden.

Ziel des Projekts Hansaforum – Gemeinsam Stadt machen, statt machen lassen in Münster ist die Etablierung eines offenen Bürgerforums, des Hansaforums. Es geht um die Entwicklung von bürgergetragenen Projekten im Hansaviertel. In einem moderierten Prozess werden zunächst die Gemeinwohlkriterien entwickelt, nach denen die Bürgerinnen und Bürger Projekte im Viertel fördern wollen. Über die Förderung wird danach mehrfach im Jahr gemeinschaftlich entschieden.

Der Platz vor dem Dienstgebäude am Moabiter Werder

Bundesministerium des Innern und für Heimat
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