"Interreligiöser Dialog ist wichtige Säule der Demokratie"

Typ: Meldung , Schwerpunktthema: Heimat & Integration , Datum: 03.04.2025

Nach Messerangriff in Aschaffenburg: Innenministerin Faeser empfängt Aschaffenburger Imam Mehmood.

Nach der Messerattacke in Aschaffenburg Ende Januar, bei der zwei Menschen getötet wurden, hat Innenministerin Nancy Faeser den Imam Zischan Mehmood, der bei der zentralen Trauerfeier in der Stadt die muslimischen Stimmen vertreten hatte, in Bonn zu einem Gespräch empfangen.

aktuelles Zitat:

"Interreligiöser Dialog und gelingende Integration sind wichtige Säulen unserer Demokratie"

Bundesinnenministerin Nancy Faeser

Bundesministerin Nancy Faeser

Nicht Unterschiede, sondern Gemeinsamkeiten betonen

Faeser unterstrich die große Bedeutung von religiösen Akteuren, denen es gelingt Menschen zusammenzuführen: "Religion kann in solchen Momenten ein Anker sein. Mir ist es wichtig, dass ein Dialog über religiöse Grenzen hinweg nach Gemeinsamkeiten sucht und nicht Unterschiede betont. Herr Imam Mehmood hat dies in seiner Rede nach dem schrecklichen Angriff in Aschaffenburg getan und mich damit persönlich beeindruckt. Deswegen habe ich mich sehr darüber gefreut, dass er meiner Einladung gefolgt ist und wir uns zu unterschiedlichen Themen austauschen konnten."

Mehmood habe nicht nur die große Trauer in der Stadtgesellschaft in Worte gefasst und Trost gespendet, sondern auch hervorgehoben, wie wichtig die Integration der Menschen sei, die nach Deutschland kommen: "Interreligiöser Dialog und gelingende Integration sind beides wichtige Säulen unserer Demokratie. Beides braucht Offenheit und das Engagement aller - einseitig funktioniert es nicht, hier waren uns einig", so Faeser.

Stärkerer Austausch der Behörden bei psychisch kranken Straftätern erforderlich

Innenministerin Nancy Faeser hatte sich im Rahmen einer Sondersitzung der Innenministerkonferenz Ende Januar für striktere Regeln für den Umgang mit psychisch kranken Personen ausgesprochen. Die Polizei müsse die Risiken durch solche Personen so früh wie möglich erkennen und bestmöglich einschätzen können. Dafür müsse den Polizei-, Gesundheits- und Ausländerbehörden ein stärkerer Datenaustauch erlaubt werden. In diesem Zusammenhang hatte die Ministerin die Ankündigung der Länder befürwortet, ihre Gesetze zur Einweisung und Unterbringung von gefährlichen, psychisch erkrankten Personen zu überprüfen.