Trauer in Magdeburg

Typ: Meldung , Schwerpunktthema: Sicherheit , Datum: 22.12.2024

"Diese Tat, die uns in ganz Deutschland tief trifft.“ Bundesinnenministerin Nancy Faeser sagt schnelle Aufklärung zu und dankt den Einsatzkräften vor Ort.

Am Tag nach dem erschütternden Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist Innenministerin Nancy Faeser am Samstag in die Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt gereist. Gemeinsam mit Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff und Bundeskanzler Olaf Scholz besuchte sie den Tatort und informierte sich bei Rettungs- und Einsatzkräften über den Tathergang. Die Ministerin sprach von einer „Tat, die uns in ganz Deutschland tief trifft.“ Sie sprach den Angehörigen der fünf Getöteten ihr tief empfundenes Beileid aus wünschte den vielen Verletzten rasche Genesung. Mehr als 500 Rettungskräfte waren nach ihren Worten vor Ort im Einsatz. Die Ministerin dankte den Einsatzkräften für ihren schweren Einsatz. Nun gehe es darum, alle Tatumstände aufzuklären.

Zur aktuellen Lage und den Ermittlungen äußerte sich die Ministerin am Sonntagnachmittag: "Nach der furchtbaren Tat in Magdeburg haben jetzt drei Punkte absolute Priorität: Alle Hintergründe müssen genaustens ermittelt werden. Die Menschen, die schwerste Verletzungen erlitten haben, müssen weiterhin versorgt und Leben gerettet werden. Und wir müssen für die vielen Betroffenen, ihre Familien und die Ersthelfer und Einsatzkräfte da sein, die diese entsetzliche Tat erleben mussten - dabei unterstützen wir mit erfahrenen Kräften des Bundeskriminalamts.

Die Ermittlungen der Sicherheitsbehörden laufen auf Hochtouren. Das Bundeskriminalamt ist daran mit seinen Ermittlern beteiligt. Es gilt, alle Erkenntnisse zusammenzufügen, die ein Bild über diesen Täter ergeben, der in kein bisheriges Raster passt. Dieser Täter hat unfassbar grausam und brutal gehandelt - in der Begehungsweise wie ein islamistischer Terrorist, obwohl er ideologisch offenbar ein Islamfeind war. Die Ansichten und Äußerungen, die der Täter kundgetan hat, werden ebenso untersucht wie die Hinweise und Verfahren, die es bei verschiedenen Behörden und der Justiz gab. Daraus gilt es dann, die richtigen Schlüsse zu ziehen.

Hier wird durch die Bundesbehörden jeder Stein umgedreht. Ich bin sicher, gleiches wird auch durch die zuständigen Landesbehörden geschehen. Wir haben gestern bereits die innenpolitischen Sprecher der Bundestagsfraktionen informiert. Am Montag werde ich diese erneut über unseren aktuellen Erkenntnisstand unterrichten. In einer möglichen Sondersitzung des Innenausschusses werden die Spitzen unserer Sicherheitsbehörden und ich erneut über den Ermittlungsstand informieren."

Trauerbeflaggung an obersten Bundesbehörden

Bundesinnenministerin Faeser ordnete zudem für Samstag, den 21. Dezember 2024, die bundesweite Trauerbeflaggung der obersten Bundesbehörden, ihrer Geschäftsbereiche sowie der Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts, die der Aufsicht von Bundesbehörden unterstehen, an. Bei dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg am Freitagabend, den 20. Dezember 2024, wurden fünf Menschen getötet und mehr als 200 verletzt.