"Nein heißt Nein"

Typ: Meldung , Schwerpunktthema: Sicherheit , Datum: 15.11.2024

Innenministerin Faeser macht gemeinsam mit Filmschaffenden auf das Thema 'Gewalt gegen Frauen' aufmerksam.

Anlässlich der Filmvorstellung des Dramas "Bis zur Wahrheit" hat sich Bundesinnenministerin Nancy Faeser am 15. November 2024 mit der Hauptdarstellerin Maria Furtwängler, Rechtsanwältin Christina Clemm und dem Senator für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg Carsten Brosda ausgetauscht. Der Film thematisiert sexualisierte Gewalt gegen Frauen, ein Thema das sich Innenministerin Faeser gleich zu Beginn ihrer Amtszeit angenommen hat. "Gewalt gegen Frauen ist ein massives Problem in unserer Gesellschaft.“

Die Ministerin stellte bei der Premiere Maßnahmen des BMI zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen vor und betonte die Wichtigkeit des Films: "Nein heißt Nein! Und damit dieses Verständnis auch gesamtgesellschaftlich verankert wird, braucht es Prävention und Sensibilisierung; es braucht Repression und härtere Strafen – und es braucht Aufklärung. Der Film "Bis zur Wahrheit“ leistet hier einen wirklich wertvollen Beitrag“, sagte Innenministerin Nancy Faeser bei ihrer Rede auf der Premierenveranstaltung.

aktuelles Zitat:

"Gewalt gegen Frauen ist ein massives Problem in unserer Gesellschaft: Alle drei Minuten wird eine Frau in Deutschland Opfer von Häuslicher Gewalt."

Bundesinnenministerin Nancy Faeser

Bundesministerin Nancy Faeser

Opfer werden im engsten Umfeld angegriffen

Die Täter sexueller Übergriffe kommen in aller Regel aus nächster Umgebung des Opfers, sind Partner oder Ex-Partner und meist nicht Unbekannte. Darum gibt es eine hohe Dunkelziffer, da viele Taten gar nicht erst zur Anzeige gebracht werden. "Scham spielt dabei eine ganz wichtige Rolle. Aber auch, dass wir in unserer Gesellschaft noch immer damit konfrontiert sind, dass den Opfern nicht sensibel begegnet wird, dass ihnen nicht geglaubt wird, oder dass ihnen gar eine Mitschuld gegeben wird", sagte die Ministerin in ihrer Rede. Darum müsse noch mehr Bewusstsein geschaffen und Präventionsarbeit geleistet werden. "Genauso wichtig ist es, dass wir betroffene Frauen nicht allein lassen, sondern ihnen Schutz und Unterstützung bieten."

Gewalt an Frauen ist unterschätztes Thema

Um belastbare Daten zu haben, wurde neben dem Lagebild zu häuslicher Gewalt erstmals auch ein Lagebild zu geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten in Auftrag gegeben, das Bundesinnenministerin Faeser am 19. November vorstellen wird. Auch Femizide werden dort erstmalig erfasst sein. Bund und Länder sensibilieren ihre Polizeien gezielt, damit Anzeichen schneller erkannt werden. Die Bundespolizei hat zudem am Berliner Ostbahnhof eine erste 24/7 Anlaufstelle für von Gewalt betroffene Frauen eingerichtet. Faeser erläutert: "Dort finden hilfesuchende Frauen rund um die Uhr speziell geschulte Beamtinnen und eine ruhige Umgebung, in der sie Unterstützung und Hilfe bekommen können." Auch seien gesetzliche Vorgaben zur Strafbemessung im Strafgesetzbuch um frauenfeindliche Beweggründe erweitert worden.

Die Ministerin forderte zu einem gesellschaftlichen Umdenken auf. Gewalt gegen Frauen, insbesondere sexualisierte Gewalt, müsse gesellschaftlich geächtet werden. Dazu müsse sie als solche erkannt und wahrgenommen werden.