Den persönlichen Traum leben

Typ: Meldung , Schwerpunktthema: Sport , Datum: 13.08.2018

Maike Naomi Schnittger - paralympische Schwimmerin - im Interview

Maike Naomi Schnittger ist paralympische Schwimmerin und wird im Rahmen der Dualen Karriere mit einer Individualförderung des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat unterstützt. Durch diese Förderung ist sie finanzieller unabhängiger und kann sich neben ihrem Studium auf ihre sportliche Karriere konzentrieren.

Nachtrag: Maike Naomi Schnittger hat sich sensationell Gold über die 400 Meter Freistil erschwommen! Wir gratulieren herzlich!

Kurz vor der Europameisterschaft Para-Schwimmen in Dublin stand sie uns Rede und Antwort.

Wie sind Sie zum Schwimmen gekommen? Seit wann betreiben Sie diesen Sport?

Durch meine Familie. Meine Eltern waren Schwimmer beziehungsweise Wasserballer und ich war schon als Kind unglaublich gerne schwimmen und vernarrt ins Wasser. Angefangen habe ich beim Babyschwimmen und mit dem Schwimmen nicht wieder aufgehört. Wenn ich könnte, würde ich im Wasser leben, könnte man sagen.

Was bedeutet Ihnen der Sport?

Schwimmen ist das, was ich immer machen wollte. Es hat als ganz normales Hobby angefangen und ist zu meinem Beruf geworden. Somit lebe ich meinen ganz persönlichen Traum und kann mich voll auf das konzentrieren, was ich immer machen wollte und liebe. Es ist ein großes Privileg, diesen Traum so ausleben zu dürfen.

Maike Namoi Schnittger während eines Wettkampfs Maike Namoi Schnittger während eines Wettkampfs (Vergrößerung öffnet sich im neuen Fenster) Quelle: DBS

Wie vereinen Sie Ihre berufliche und sportliche Karriere?

Der Fokus liegt bei mir ganz klar auf dem Sport, aber es gibt auch noch ein Leben danach und daher studiere ich an der Uni Potsdam Psychologie und belege so viele Kurse wie möglich. Es ist auch geistig ein guter Ausgleich zum Sport. Zwischen dem Olympiastützpunkt und der Uni gibt es einen Kooperationsvertrag, welcher es mir ermöglicht neben dem Sport zu studieren.

Welche Unterstützung erhalten Sie durch das BMI?

Das BMI unterstützt mich monatlich finanziell in einem wirklich großzügigen Rahmen. Es ermöglicht mir eine finanzielle Grundversorgung um mich professionell auf den Sport und mein Studium zu konzentrieren. Ohne die Individualförderung müsste ich parallel zum Sport und zum Studium arbeiten gehen und die Fokussierung und die damit verbundenen Erfolge wären nicht möglich.

Welcher sportliche Erfolg war für Sie persönlich am wichtigsten?

Ganz klar, die Silbermedaille bei den Paralympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro.

Welcher war der prägendste Moment in Ihrer sportlichen Karriere?

Eine sehr schwierige Frage. Jedes Jahr und jeder Erfolgsmoment war so speziell und einzigartig. Aber ich glaube der Gewinn meiner ersten Goldmedaille 2011 bei den Europameisterschaften in Berlin war der Moment, in dem mir mehr denn je bewusst wurde, dass ich diesen Platz oben auf dem Podium noch so oft wie möglich erleben möchte und alles dafür tun werde.

Welche ist Ihre Parade-Disziplin?

Sprintdisziplinen, insbesondere 50 Meter und 100 Meter Freistil.

Was erhoffen Sie sich von der EM 2018?

Ich erhoffe mir meine Vorjahresleistungen bestätigen beziehungsweise überbieten zu können. Ich möchte Deutschland bestmöglich repräsentieren und natürlich ist es das Ziel jedes Sportlers eine Medaille mit nach Hause zu bringen.

Wenn Sie nicht diesen Sport betreiben würden, welchem Sport würden Sie dann nachgehen?

Vorausgesetzt ich wäre nicht sehbehindert und könnte normal sehen, müsste es auf jeden Fall eine Sportart im Wasser sein, etwas anderes wäre undenkbar. Da ich Teamsportarten und deren Zusammenhalt im Team schon immer toll fand, wäre wahrscheinlich Wasserball die Sportart die ich betreiben würde.