Kongress "Kleinstädte in Deutschland – Urbanität. Vielfalt. Perspektiven"

Typ: Meldung , Schwerpunktthema: Bauen, Stadt & Wohnen , Datum: 27.06.2018

Start der neuen Initiative "Kleinstädte in Deutschland"

Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat, Marco Wanderwitz, hat heute die neue Initiative des BMI "Kleinstädte in Deutschland" vorgestellt. Rund 220 Vertreterinnen und Vertreter aus Bund, Ländern und Kommunen, Verbänden, Wirtschaft, Wissenschaft und Praxis nahmen am Kongress "Kleinstädte in Deutschland – Urbanität. Vielfalt. Perspektiven" teil. Im Mittelpunkt des Kongresses standen die Herausforderungen, vor allem aber die vielfältigen Leistungen und Potenziale von Kleinstädten für eine gleichwertige Entwicklung in Stadt und Land.

In seiner Rede betonte Herr Staatssekretär Wanderwitz: "Ich sehe es als wichtige Aufgabe der Bundesregierung, Kleinstädte als lebenswerte Orte im Städtegeflecht Deutschlands zu stärken und deren Potenziale und Chancen für eine gleichwertige Entwicklung zu heben. Das ist das Ziel der neuen Initiative "Kleinstädte in Deutschland". Denn Kleinstädte sind Heimat für 24 Millionen Menschen und wichtige Standorte der Daseinsvorsorge und Zukunftssicherung in allen Teilen unseres Landes."

Gleichwertige Lebensverhältnisse schaffen

Blick ins Publikum Blick ins Publikum (Vergrößerung öffnet sich im neuen Fenster) Quelle: Milena Schlösser Eindrücke vom ersten Kongresstag

Ziel der Bundesregierung ist es, gleichwertige Lebensverhältnisse in ländlichen und städtischen Regionen zu schaffen und die Städte zukunftsfest zu machen. Den über 2.100 Kleinstädten in Deutschland kommt hierbei eine Schlüsselrolle zu. Sie übernehmen für ihren Raum wichtige Funktionen und tragen wesentlich zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei.

Gleichzeitig stehen sie im Zuge aktueller gesellschaftlicher Veränderungen vor besonderen Herausforderungen: Kleinstädte in der Nähe von Großstädten gewinnen im Durchschnitt auch weiterhin an Bevölkerung und müssen auf den steigenden Bedarf nach Wohnraum sowie technischer und sozialer Infrastruktur reagieren. In ländlichen Regionen stehen sie vor der Aufgabe, Infrastrukturen und Versorgung aufrechtzuerhalten, umzubauen und den demografischen Wandel positiv zu gestalten.

"Genau dort setzt die neue Initiative Kleinstädte in Deutschland an. Sie soll bestehende Programme und Aktivitäten des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat bündeln, koordinieren und weiterentwickeln, um Kleinstädte sowohl in ländlichen Räumen als auch Ballungszentren in ihrer Funktion zu stärken", so Wanderwitz.

Städtebauförderung als Eckpfeiler

Eckpfeiler der Initiative ist die Städtebauförderung mit dem Programm "Kleinere Städte und Gemeinden – überörtliche Zusammenarbeit und Netzwerke". Das Programm unterstützt wichtige Zukunftsinvestitionen in den Kommunen und stärkt die interkommunale Zusammenarbeit. 2018 stellt der Bund insgesamt 790 Millionen Euro für die Städtebauförderung bereit, davon 70 Millionen Euro für das Programm Kleinere Städte und Gemeinden. Die Initiative Kleinstädte in Deutschland setzt zugleich neue Akzente: Denn Verwaltungen und Kommunalpolitik in kleinen Städten und Gemeinden werden sich in Zukunft noch stärker auf veränderte gesellschaftliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen einstellen müssen.

Damit sie sich für diese Herausforderungen qualifizieren können, wird das BMI die Einrichtung einer Kleinstadtakademie in einer Pilotphase ab 2019 modellhaft erproben. Mit der Kleinstadtakademie sollen Zukunftsaufgaben und übertragbare Konzepte in den Bereichen Stadtentwicklung, Wohnen, Bildung, Wirtschaft oder Digitalisierung thematisiert werden. Darüber hinaus ist ein Bericht zur Lage der Kleinstädte in Deutschland geplant, um das Bewusstsein für die Belange und Chancen der Kommunen in Politik und Öffentlichkeit zu schärfen.

Initiative setzt auf enge Zusammenarbeit von Bund, Ländern und Kommunen

Podiumsgespräch Podiumsgespräch (Vergrößerung öffnet sich im neuen Fenster) Quelle: Milena Schlösser v.l.n.r. Monika Thomas, Abteilungsleiterin im BMI, Staatssekretärin Kristina Herbst, Moderatorin Heike Götz, Dr. Uwe Brandl, Präsident des DStGB, Stefan G. Reuß, DLT

Dr. Uwe Brandl, Präsident des Deutschen Städte- und Gemeindebundes und Stefan Reuß, Vertreter des Deutschen Landkreistages und Landrat des Werra-Meißner-Kreises, begrüßten die Initiative des Bundes und sagten ihre Unterstützung zu. Für die Länder unterstrich Kristina Herbst, Staatssekretärin im Ministerium für Inneres, ländliche Räume und Integration des Landes Schleswig-Holstein das gemeinsame Ziel von Bund und Ländern, kleinere Städte auch in Zukunft als Ankerpunkte in ländlichen Räumen zu stärken. Ein wichtiger Stellenwert komme hierbei der interkommunalen Zusammenarbeit zu.

Kleinstädte werden getragen von einem großen Engagement der Kommunen und ihrer Bürgerinnen und Bürger. Eine erfolgreiche Stadtentwicklung gelingt dann, wenn Menschen die Entwicklung ihrer Stadt und ihr Lebensumfeld in hohem Maße mitgestalten können. Nur so können auch in Zukunft gleichwertige Lebensverhältnisse in städtischen wie auch ländlichen Regionen gewährleistet und das lebendige Miteinander in den Städten und Gemeinden erhalten werden.