Das Technische Hilfswerk

THW

Das Technische Hilfswerk (THW) ist die ehrenamtliche Einsatzorganisation des Bundes und gehört zum Geschäftsbereich des Bundesinnenministeriums.

Externer Link: www.thw.de (Öffnet neues Fenster)Logo des THW

Zum gesetzlichen Auftrag des THW gehört die technische Unterstützung:

  • im Bevölkerungsschutz (Zivil- und Katastrophenschutz)
  • im Ausland im Auftrag der Bundesregierung
  • in der örtlichen Gefahrenabwehr

Wer steht hinter dem THW?

Das THW organisiert insgesamt etwa 88.000 Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, davon mehr als 15.000 Frauen, bundesweit in 668 Ortsverbänden. In vielfältigen Einsätzen und Übungen engagieren sich die THW-Kräfte in ihrer Freizeit für den Zivil- und Bevölkerungsschutz. Dabei unterstützen sie ca. 2.000 Hauptamtliche sowie mehrere Hundert Bundesfreiwillige in 66 Regionalstellen, acht Landesverbänden, der THW-Leitung in Bonn und den THW-Ausbildungszentren Hoya, Neuhausen und Brandenburg an der Havel.

Wann, wo und wie hilft das THW?

Die Liste der Einsatzoptionen für das THW ist lang: Brände und Hochwasser, Straßen- und Ölunfälle, Stromausfälle, Großveranstaltungen und der Ausbruch von Epidemien sind nur einige Beispiel für Notsituationen, in denen das THW mit dem passenden Gerät und speziell ausgebildeten Einsatzkräften helfen kann.

Mehr als 1.000 Fachgruppen verteilen sich über ganz Deutschland und bilden das breit gefächerte Spezialwissen des THW ab. Jede Fachgruppe ist für bestimmte Herausforderungen ausgebildet und ausgestattet: Helferinnen und Helfer der Fachgruppe Brückenbau können aus vorgefertigten Teilen kurzfristig Brücken bauen, während die Fachgruppe Ölschaden mit schwimmende Barrieren ausgelaufenes Öl auf Gewässern kanalisiert und entfernt.  Für jede Einsatzoption können die notwendigen Experten zusammengezogen werden.

Einsatzbeispiel: Starkregen Bernd 2021

Im Juli 2021 verursachte der verheerende Starkregen Bernd massive Zerstörungen, riss über 180 Menschen in den Tod und brachte viel Leid. Von der Flut infolge von Starkregen waren mehrere Regionen in Deutschland betroffen, besonders schwer ist das Ahrtal betroffen. Insgesamt wurden fast 9.000 Gebäude zerstört. Bis heute dauert der Wiederaufbau zerstörter Gebäude und Infrastruktur an.

Nach dem Starkregen haben die THW-Helferinnen und THW-Helfer zunächst Menschen gerettet, Wasser abgepumpt, Schlamm und Schutt beseitigt, Krisenstäbe mit Fachleuten unterstützt und die Strom- sowie Wasserversorgung in den betroffenen Gebieten gewährleistet. Ein einer späteren Phase half das THW bei der Wiederherstellung von Infrastruktur, baute Brücken, unterstützte bei Baufachberatungen und installierte Sicherungssysteme, die u.a. weitere Hauseinstürze verhinderten.

Vogelperspektive auf eine Behelfsbrücke des THW im Ahrtal Quelle: THW Vogelperspektive auf eine Behelfsbrücke des THW im Ahrtal

Bundesweit wurden zu diesem Einsatz alle 668 Ortsverbände des THWs mit ihren vielfältigen Einsatzfähigkeiten herangezogen und leisteten mit weit mehr als 17.000 Einsatzkräften über 2,7 Millionen Einsatzstunden. In der Hochphase des Einsatzes waren pro Tag über 4.100 ehrenamtliche Einsatzkräfte vor Ort und haben Hilfe für die Betroffenen geleistet. Über einen sehr langen Zeitraum konnte das THW täglich zwischen 1.000 bis 3.000 Einsatzkräfte in das Schadensgebiet entsenden. Damit ist der Einsatz nach Starkregen Bernd der bisher größte Einsatz in der Geschichte des Technischen Hilfswerks (THW).

Weltweit im Einsatz

Nicht nur in Deutschland ist das THW aktiv. Seit mehr als 60 Jahren führt das THW Einsätze im Auftrag der Bundesregierung rund um den Globus durch. Die Ehrenamtlichen suchen und bergen Erdbebenopfer, versorgen Menschen in Katastrophengebieten mit Trinkwasser und unterstützen den Wiederaufbau nach Naturkatastrophen oder Bürgerkriegen.

Nach Erdbeben in der Türkei ist die Schnell-Einsatz-Einheit Bergung Ausland (SEEBA) im Einsatz. Nach Erdbeben in der Türkei ist die Schnell-Einsatz-Einheit Bergung Ausland (SEEBA) im Einsatz. (Vergrößerung öffnet sich im neuen Fenster) Quelle: THW / Katharina Garrecht Nach Erdbeben in der Türkei ist die SEEBA im Einsatz.


Für die akute Soforthilfe gibt es mehrere Spezialeinheiten: Die Schnell-Einsatz-Einheit Bergung Ausland (SEEBA) ortet und rettet Menschen nach Erdbeben. Wenn die Trinkwasserversorgung zusammenbricht, kommt die Schnell-Einsatz-Einheit Wasser (SEEWA) zu Einsatz. Unter anderem kann diese Einheit die Bevölkerung mit Aufbereitungsanlagen innerhalb von wenigen Tagen mit Trinkwasser versorgen.

Aufbau von ehrenamtlicher Katastrophenhilfe in Krisenregionen

Neben akuten Großeinsätzen wie Erdbeben ist das THW in zahlreiche, weltweite Projekte involviert. Mit Ausbildung und Equipment unterstützen Helferinnen und Helfer des THW den Aufbau ehrenamtlicher Strukturen im Bevölkerungsschutz, z.B. in Jordanien, Tunesien und dem Nordirak. So leistet das THW Hilfe zur Selbsthilfe, indem es Länder dafür rüstet, in Krisensituationen selbst besser agieren zu können.

Ehrenamt im THW  -  Mitwirkung und Mitgestaltung

Die mit Wirkung vom 1. November 2023 aktualisierte THW-Mitwirkungsverordnung (THWMitwV) gewährleistet die Einbeziehung der THW-Helferinnen und -Helfer in die Modernisierung und Gestaltung des THW.

Die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements von Menschen aller Altersgruppen ist erklärtes politisches Ziel der Bundesregierung, da es einen klar erkennbaren unmittelbaren Nutzen für die Zivilgesellschaft hat. Mit dem Zweiten Gesetz zur Änderung des THW-Gesetzes vom 15. April 2020 ist die Möglichkeit geschaffen worden, die Stärkung des Ehrenamts auch im Technischen Hilfswerk (THW) weiter voranzubringen. Nicht zuletzt auch durch die Änderung des THW-Gesetzes sowie infolge von organisationsrechtlichen Veränderungen im THW ergab sich für die geltende THW-Mitwirkungsverordnung (THWMitwV) fachlich notwendiger Anpassungs- und Änderungsbedarf, dem das Bundesministerium des Innern und für Heimat mit einer technologieoffen formulierten Neufassung der THWMitwV mit Wirkung vom 1. November 2023 nachgekommen ist. Bei der kompletten Neufassung der THWMitwV handelt es sich um eine sowohl unter rechtssystematischen als auch unter redaktionellen Gesichtspunkten vorgenommene grundlegende Überarbeitung und Aktualisierung, um insbesondere für das Ehrenamt im THW mehr Klarheit und größere Rechtssicherheit zu erreichen.

Beim THW im Bundesfreiwilligendienst

Seit 2019 bietet das THW Platz für bis zu 2.000 Bundesfreiwilligendienstleistende (Bufdis). Ob direkt nach der Schule oder im Ruhestand, in einem Jahr können die „Bufdis“ die Aufgaben im Ehren- und Hauptamt kennenlernen, erste Arbeitserfahrungen sammeln und eine vollständige THW-Grundausbildung abschließen. „Bufdis“ sind in Landes- und Ortsverbänden, aber auch in der THW-Leitung und in den Ausbildungszentren aktiv und entdecken das THW in verschiedenen Facetten.

Nachwuchs in der THW-Jugend

Früh übt sich, wer Einsatzkraft werden will. In der THW-Jugend e.V., der Nachwuchsorganisation des Technischen Hilfswerks, engagieren sich mehr als 16.000 Kinder und Jugendliche von sechs bis 17 Jahren. Spielend helfen lernen, das ist das Motto der Junghelferinnen und Junghelfer. Die Übungen und Aktivitäten gestaltet die THW-Jugend im Team und altersgerecht.

Das Technische Hilfswerk im Überblick

  • 544.485 T € Etat (Haushalt 2022)

  • 2.197 Stellen

  • 668 Ortsverbände

Kartenausschnitt

Bundesanstalt Technisches Hilfswerk
Provinzialstraße 93
53127 Bonn