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Forschung zu Motivation, Einstellung und Gewalt im Polizeialltag
Forschung zu Motivation, Einstellung und Gewalt im Polizeialltag
Typ: Artikel, Schwerpunktthema: Sicherheit
Deutsche Hochschule der Polizei untersucht mit dem Forschungsprojekt drei Themenkomplexe
Die Deutsche Hochschule der Polizei (DHPol) hat mit dem Forschungsprojekt drei Themenkomplexe: die Motivation hinter der Berufswahl, den Berufsalltag und Gewalt gegen Polizistinnen und Polizisten untersucht . Drei Jahre lang wurden verschiedene Informationen und Daten gesammelt und ausgewertet.
Mit der Studie wurde herausgearbeitet, aus welchen Gründen sich Menschen für den Beruf des Polizisten bzw. der Polizistin entscheiden und wie sich die Motivation für den Beruf möglicherweise im Laufe des Berufslebens verändert.
Polizisten und Polizistinnen sind in ihrem Berufsalltag je nach "Einsatzort" besonders gefordert. Aufgaben und damit verbundene Tätigkeiten der Polizeien und Polizeieinheiten prägen die Erfahrungen, gerade die in speziellen, insbesondere als kritisch wahrgenommenen, Situationen gemacht werden.
Mit der Studie wurdel erforscht wie Polizisten und Polizistinnen ihren beruflichen Alltag erleben, welche positiven Aspekte sie bei ihrer Arbeit motivieren und was sie in ihrer Berufswahl bestärkt. Thema der Studie ist auch, welche besonderen Herausforderungen sie wahrnehmen und wie sie mit diesen umgehen. Besonders im Blickpunkt stehen dabei Gewalterfahrungen und deren Folgen für das dienstliche und auch private Leben.
Aufbauend auf den Ergebnissen der ersten MEGAVO Studie sollen in den weiteren drei Jahren u.a. Feinanalysen der beiden Onlinebefragungen sowie eine dritte Befragungswelle im Jahr 2026 durchgeführt werden. Diese zweite MEGAVO-Studie wird finanziell von Bund und Ländern getragen.
Informationen zum Beirat
Für die Begleitung der Studie und die inhaltliche Beratung des Projektteams der DHPol hat das BMI einen Beirat eingesetzt. Um das Projektteam bestmöglich zu unterstützen, waren im Beirat sowohl Mitglieder mit polizeilicher als auch mit unterschiedlicher wissenschaftlicher Expertise vertreten. Mit diesem multidisziplinären Ansatz sollte die fachliche Unterstützung für Prof. Dr. Schiemann und ihr Team sichergestellt und Diskussionen unter Einbeziehung verschiedener fachlicher Perspektiven ermöglicht werden.
Das BMI hat folgende Personen in den Beirat berufen:
Prof. Dr. Juliane Degner, Universität Hamburg, Sozialpsychologin
Prof. Dr. Naika Foroutan, Humboldt-Universität Berlin, Politik- und Sozialwissenschaftlerin
Sabine Schumann, Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG), Polizistin
Jörg Radek, Gewerkschaft der Polizei (GdP), Polizist
Prof. Dr. Hans-Gerd Jaschke, HWR Berlin, Politikwissenschaftler i.R.
Prof. Dr. Tobias Singelnstein, Ruhr-Universität Bochum, Rechtswissenschaftler und Kriminologe
Häufige Fragen und Antworten zur MEGAVO-Studie
Was ist die MEGAVO Studie?
Die MEGAVO-Studie ist eine vom BMI finanzierte und von der Deutschen Hochschule für Polizei durchgeführte Studie zu „Motivation, Einstellung und Gewalt im Alltag von Polizeivollzugsbeamten“ (MEGAVO).
Die MEGAVO-Stichprobe ist die größte Stichprobe und die umfangreichste Befragung, die in Deutschland im Bereich der empirischen Polizeiforschung bisher durchgeführt wurde.
Wie lange war die Projektlaufzeit?
Projektlaufzeit für die Studie war März 2021 bis August 2024.
Wie setzt sich die Studie zusammen?
Die Studie umfasst die drei Themenkomplexe Motivation, Einstellungen, Berufsalltag und Gewalt gegen Polizeivollzugsbeamte.
Zur Erhebung der verschiedenen Informationen und Daten wurden quantitative (Fragebögen) und qualitative (Interviews, teilnehmende Beobachtung) Verfahren angewandt.
Welche Aspekte wurden als Motivation während der Berufsbiographie am häufigsten genannt?
Im Beruf motivieren am stärksten die gute Kollegialität, Teamarbeit und Zusammenhalt. Ein gut zusammenarbeitendes Team wird gleichzeitig als Resilienzfaktor gesehen.
Als Motivationsfaktoren wurden Wertschätzung, Rückendeckung, Förderung individueller Talente, Gehalt und Ausrüstung genannt sowie selbstbestimmtes Arbeiten, Abwechslung und Herausforderungen.
Welchen Belastungen wurden am häufigsten genannt?
Personalmangel sowie fehlende Kontinuität des eingesetzten Personals, Mangel an qualifizierten Bewerbern, zusätzliche Belastung durch Einarbeitung bei Neueinstellungen.
Schichtdienste und unplanbare Dienstzeiten.
Zunehmende Bürokratisierung bzw. vermehrter Verwaltungsaufwand.
Ausstattungsmängel, z.B. bei der Schutzausrüstung und bei der EDV.
Zunehmende Komplexität durch Digitalisierung und veränderte Deliktsarten (z.B. Cybercrime).
Enttäuschte Erwartungen mit Blick auf die Wirksamkeit der eigenen Arbeit, zum Beispiel wenn es zu Verfahrenseinstellungen kam (wiederholte Vergeblichkeitserfahrungen).
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