Demografische Heraus­forderungen im öffentlichen Dienst

Typ: Artikel , Schwerpunktthema: Öffentlicher Dienst

Den demografischen Wandel spüren auch die öffentlichen Arbeitgeber. Um die Fachkräftebasis in den Verwaltungen zu sichern, reagiert der Bund mit Zielen und konkreten Projekten.

Der demografische Wandel betrifft alle Bereiche von Staat und Gesellschaft. Wenn in den nächsten Jahren die sog. Babyboomer (Geburtsjahrgänge 1950–1969) das Renten- bzw. Ruhestandsalter erreichen, wird sich dies nicht nur auf den Arbeitsmarkt maßgeblich auswirken, sondern auch auf die Personalstrukturen der öffentlichen Arbeitgeber:

Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst nicht nur des Bundes werden im Durchschnitt älter und gehen in den nächsten zehn Jahren in größerer Zahl in den Ruhestand. Gleichzeitig steigt die Konkurrenz mit der Privatwirtschaft auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt um qualifizierte Nachwuchskräfte.

Beschäftigte im Bundesbereich nach Altersgruppen insgesamt

Beschäftigte im Bundesbereich nach Altersgruppen insgesamt
Altersgruppeinsgesamt
unter 2540125
25-34119880
35-44109225
45-5495550
55-5952315
60 und mehr41595

Beschäftigte des Bundes nach Altersgruppen

Beschäftigte im Bundesbereich nach Altersgruppen
unter 2525-3435-4445-5455-5960 und mehr
Beamte/Beamtinnen, Richter/-innen, Berufs- und Zeitsoldaten/-soldatinnen359009852585330715503524027460
Arbeitnehmer/-innen49302608531040319152806525625

(Quelle: StBA, Fachserie 14 Reihe 6, Tabelle 3.3, Stand: 30.06.2023)

Weitere, ausführliche Informationen zu den Altersstrukturen der Bundesbeamtinnen, -beamten sowie Soldatinnen und Soldaten des Bundes erhalten Sie im Versorgungsbericht der Bundesregierung einschließlich der Überprüfung der Anhebung der Altersgrenzen für Beamtinnen und Beamte des Bundes.

Demografie­strategie im öffentlichen Dienst

Attraktive Beschäftigungsbedingungen sind unerlässlich, um im Wettbewerb mit der Privatwirtschaft leistungsstarkes und qualifiziertes Personal für sich gewinnen zu können.

Die Bundesregierung hat diesbezüglich mit ihrer Demografiestrategie "Jedes Alter zählt" einen breiten Ansatz verfolgt: Gemeinsam mit den Ländern und Kommunen sowie den Sozialpartnern hat sie vielfältige, konkrete Handlungsempfehlungen für öffentliche Arbeitgeber erarbeitet.

Die zuständige Arbeitsgruppe "Der öffentliche Dienst als attraktiver und moderner Arbeitgeber" hat ihre Arbeit samt ihrer konkreten Handlungs­vorschläge im März 2017 in ihrem Ergebnisbericht bilanziert. Eine Übersicht über ihre Projekte finden Sie auf dem DEMOGRAFIEPORTAL des Bundes und der Länder.

Weitere Informationen zur Demografiestrategie der Bundesregierung und zur Demografiepolitik in Deutschland finden Sie hier.

Maßnahmen zur Demografiesicherung

Aktuell erarbeitet das BMI in einem Jour fixe der Dienstrechts-, der Heimat- und der Zentralabteilung Maßnahmen zur Demografiesicherung in der Bundesverwaltung. Diese sollen greifen, wenn mit den Babyboomer-Jahrgängen mehr Beschäftigte in den Ruhestand gehen als neue/junge Beschäftigte nachrücken und so eine Personallücke auch im öffentlichen Dienst droht.

Um das Wissen und insbesondere die langjährigen, praktischen Erfahrungen aus dem Dienst ausscheidender qualifizierter Beschäftigter systematisch zu erhalten, wurde in einem ersten Schritt ein Konzept für den strukturierten Wissenstransfer bei Altersabgängen erarbeitet.

In einem zweiten Schritt wurde der "WEGE-WEISER" zur Begleitung der Beschäftigten in den verbleibenden Arbeitsjahren vor und beim Übergang in den Ruhestand erstellt. Er umfasst ein Konzept mit Maßnahmen, die einen frühzeitig ansetzenden Dialogprozess zwischen Arbeitgeber und Beschäftigten fördern, sowie eine Broschüre, die Beschäftigten kurze Antworten zu den wichtigsten Fragestellungen rund um die o.g. Lebensphase bietet und auf Möglichkeiten verweist, sich weiter mit den Themen zu beschäftigen.

Weitere Maßnahmen sind geplant.

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