Projekt "Modellkommune Open Government"

Typ: Artikel , Schwerpunktthema: Moderne Verwaltung

Das Projekt "Modellkommune Open Government" wurde von Juni 2017 bis September 2019 gemeinsam mit den drei kommunalen Spitzenverbänden als Projektpartner durchgeführt. Ziel war, die Praxistauglichkeit eines offenen Verwaltungshandelns auf kommunaler Ebene zu erproben.

Logo des Projekts "Modellkommune Open Government" Logo des Projekts "Modellkommune Open Government" (Vergrößerung öffnet sich im neuen Fenster)

Die neun Modellkommunen - Groß- und Kleinstädte, eine Gemeinde und zwei Landkreise - sind überzeugt, offenes Verwaltungshandeln lohnt sich. Kommunen sind besser in der Lage, die vielfältigen Herausforderungen aus Strukturwandel, demografischen Wandel, Klimawandel, Globalisierung und Digitalisierung zu bewältigen, wenn Bürgerinnen und Bürger sowie weitere zivilgesellschaftliche Partner aktiv in die Politikgestaltung einbezogen werden. Die Modellkommunen wissen, die empfohlene Öffnung erfordert einen grundlegenden Kulturwandel und stellt das Selbstverständnis der althergebrachten Verwaltung infrage. Die Modellkommunen wollen Mut machen, Open Government zu wagen und in der Verwaltungspraxis anzuwenden.

Die intensive zweijährige Zusammenarbeit wird in dem Projektbericht dokumentiert. Die Modellkommunen stellen die Entwicklung ihre Einzelprojekte und den gemeinsamen Erkenntnisprozess vor. Die Projekte sind vielfältig, reichen von der Mit-Mach-Stadt, über einen „Hackerspace“ und dem Heckenmanagement eines Landkreises bis hin zur Messung der Feinstaubelastung durch die Anwohnerinnen und Anwohner sowie die Einbeziehung von Bürgerinnen und Bürgern in die Prozessgestaltung von Verwaltungsleistungen. Trotz zahlreicher ermutigender Einzelprojekte steht die Mehrheit der Kommunen noch ganz am Anfang des Öffnungsprozesses, daher haben die Modellkommunen ihre Empfehlungen unter dem Titel „Kommunales Open Government – Gebrauchsanleitung für eine Utopie“ zusammengefasst.

In der Gebrauchsanleitung wird die Kommune von morgen dargestellt, die transparent, partizipativ, kooperativ und selbstverständlich umfassend digital arbeitet. Auf der Grundlage der Erfahrungen der Modellkommunen werden Methoden, Instrumente und Werkzeuge benannt, um das Idealbild einer offenen Kommunen zu erreichen. Es geht um Veränderungen in der Organisationsstruktur, um die Öffnung von Geschäftsprozessen, eine offenere Projektarbeit und eine dialogorientierte Bürgerbeteiligung. Die Modellkommunen laden ein, an der Gebrauchsanleitung mitzuschreiben. In einem dreiwöchigen Konsultationsprozess bis zum 27.09.2019 besteht die Möglichkeit, sich unter www.open-government-kommunen.de direkt einzubringen.

Offene Kommunen adressieren nicht nur die Verwaltung, auch die Zivilgesellschaft ist eingeladen und gefordert, das Angebot zur Kooperation anzunehmen. Daher begrüßen die Modellkommunen die Initiative des BMI und der kommunalen Spitzenverbände für Regionale Open Government Labore. In diesen Laboren soll die Kooperation zwischen Verwaltungen und Zivilgesellschaft und deren Wirken auf die Regionalentwicklung konkret erprobt werden

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