Kolumbien

Typ: Migrationsabkommen , Schwerpunktthema: Migration

Die Bundesregierung setzt sich gemeinsam mit der kolumbianischen Regierung dafür ein, dass die Migration nach Deutschland besser gesteuert wird. Zentrales Element ist hierfür eine bilaterale Steuerungsgruppe.

Fakten über das Land

Die Republik Kolumbien ist eine Präsidialdemokratie, die im Norden an das karibische Meer grenzt und im Westen an den Pazifik. Das Land ist seit 2004 assoziiertes Mitglied des Gemeinsamen Südamerikanischen Marktes MERCOSUR und seit 2020 Teil der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Die Hauptstadt Bogotá ist das politische und wirtschaftliche Zentrum des Landes. Der Export wird dominiert von Erdöl und Erdölerzeugnissen, aber auch Kohle, Koks und Briketts spielen eine wichtige Rolle. Bei Kaffee, Bananen, Palmöl und Schnittblumen gehört Kolumbien zu den führenden Exporteuren weltweit. Aufgrund seiner Natur und Geschichte ist Kolumbien ein beliebtes Reiseziel.

Die diplomatischen Beziehungen wurden am 13.01.1953 (Bundesrepublik Deutschland), bzw. 23.03.1973 (Deutsche Demokratische Republik) aufgenommen.

  • 1.140.619 km² Fläche

  • 52,09 Mio. Einwohner

Kooperation bei der Steuerung der Migration

In einer gemeinsamen Absichtserklärung im April 2025 haben Kolumbien und Deutschland eine gemeinsame Absichtserklärung zur engeren Zusammenarbeit unterzeichnet, um die Migration zu Ausbildungs-, Studien- und Erwerbszwecken weiter zu fördern. Daneben wollen beide Länder ihre Kräfte bündeln, um irreguläre Migration einzudämmen und die gegenseitigen Austauschformate in den Bereichen Bildung und Wissenschaft weiter zu fördern und zu stärken.

Der Auftakt der Migrationspartnerschaft fand im Dezember 2024 beim Besuch einer ressortübergreifenden Delegation in Bogotá statt. Im Mittelpunkt steht die Kooperation bei Fragen der Migrationssteuerung. Eine bilaterale Steuerungsgruppe koordiniert seitdem einvernehmlich festgelegte Themen und bespricht Fortschritte. Ihr gehören Expertinnen und Experten der Ministerien für Inneres, der Außenministerien, der Arbeitsministerien, der Bildungsministerien sowie Vertreterinnen und Vertreter der nationalen und regionalen Arbeits- und Migrationsbehörden beider Länder an. Zuvor hatte es im ersten Quartal 2024 Sondierungsgesprächen in Kolumbien gegeben.

In den letzten Jahren hat die Anzahl aussichtsloser kolumbianischer Asylanträge in Deutschland zugenommen. Gemeinsam mit der kolumbianischen Regierung wird daran gearbeitet, dem entgegenzuwirken und stattdessen über Möglichkeiten der qualifizierten Einwanderung in den deutschen Arbeitsmarkt zu informieren. Ein wichtiges Thema der Zusammenarbeit wird deshalb die Informationsbereitstellung und -vermittlung über solche Falschinformationen sowie über legale Migrationswege sein.

Kolumbien hat ein großes Potenzial an jungen Arbeitskräften, die gerne vorübergehend oder auf Dauer in Deutschland arbeiten möchten. Hier liegt eine exzellente Chance, gerade für Mangelberufe in Deutschland, leistungsbereite und qualifizierte neue Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu gewinnen. Gleichzeitig werden Expertinnen und Experten beider Seiten daran arbeiten, dass die Zahl der aussichtslosen Asylanträge aus Kolumbien durch konkrete Maßnahmen schnell zurückgeht.


Bild: unsplash/Henning Witzel

Zahlen und Fakten

  • 138 Asylanträge kolumbianischer Staatsangehöriger in Deutschland 2018

  • 3.337 Asylanträge kolumbianischer Staatsangehöriger in Deutschland 2023

Migrationsabkommen dienen zur Reduzierung irregulärer Migration und zur Stärkung legaler Migration von Fachkräfen. Neben dem Ansatz zur Entwicklung umfassender Migrationspartnerschaften wird auch die bestehende Rückkehrkooperation mit Herkunftsländern durch die zuständigen Stellen in Bund und Ländern fortgesetzt.

Reise- und Sicherheitshinweise

Das Auswärtige Amt ist eines der Ministerien der Bundesrepublik Deutschland und als solches eine oberste Bundesbehörde. Es hat seinen Hauptsitz in Berlin und einen Nebensitz in der Bundesstadt Bonn. Es ist die Zentrale des Auswärtigen Dienstes und zuständig für die deutsche Außen- und Europapolitik

zum Auswärtigen Amt

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Stand: 02.01.2025