Georgien

Typ: Migrationsabkommen , Schwerpunktthema: Migration

Mit Georgien wurde Ende 2023 ein Migrationsabkommen unterzeichnet. Daneben ist das Land als sicheres Herkunftsland eingestuft worden. Das gemeinsame Ziel: die Reduzierung der irregulären Migration und die Stärkung regulärer Migration.

Fakten über das Land

Georgien ist seit 1991 wieder unabhängig (zuerst 1918). 2013 wurde das Land durch Verfassungsänderung von einer Präsidialrepublik zu einer parlamentarischen Demokratie. Georgien hat am 3. März 2022 einen Antrag auf Mitgliedschaft in der EU gestellt. Mit der Entscheidung des Europäischen Rats vom 14. Dezember 2023 hat Georgien den Kandidatenstatus erhalten.

  • 57.215 km² Fläche

  • 3,7 Mio. Einwohner

Deutsch-georgisches Migrationsabkommen unterzeichnet

Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat am 19. Dezember 2023 im Zuge einer Reise in die georgische Hauptstadt Tiflis mit dem Sonderbevollmächtigten für Migrationsabkommen, Dr. Joachim Stamp, ein gemeinsames Migrationsabkommen mit ihrem georgischen Amtskollegen Gomelauri unterzeichnet. Das Migrationsabkommen dient als Grundlage, um künftig im Interesse beider Staaten irreguläre Migration dauerhaft zu reduzieren. Georgien kommt diesbezüglich eine besondere Bedeutung zu. Denn allein im Jahr 2023 kamen 15 Prozent der abgelehnten Asylanträge in Deutschland aus Georgien und Moldau. Gleichzeitig zielt das Abkommen darauf ab, insbesondere saisonale Arbeitskräfte für den deutschen Arbeitsmarkt zu gewinnen.

  • Bundesministerin Faeser
    Wir stärken mit dem Abkommen die bereits gute Zusammenarbeit mit Georgien bei der Rückführung von ausreisepflichtigen Menschen. Das ist ein weiterer Schritt zu einer wirksamen Begrenzung der irregulären Migration

    Bundesinnenministerin Nancy Faeser

  • Mit der Einstufung Georgiens als sicheres Herkunftsland konnten wir die Asylantragszahlen unmittelbar um mehr als 70 Prozent reduzieren. Das entlastet unsere Kommunen und Gerichte erheblich. Daneben starten wir ein neues Kapitel bei der Arbeitsmigration und im Bildungsaustausch. Dies ist für beide Länder ein großer Gewinn.

    Sonderbevollmächtigter Dr. Joachim Stamp

Bild: unsplash/Henning Witzel

Georgien ist sicherer Herkunfsstaat

Menschen in Georgien droht in aller Regel keine politische Verfolgung. Die Anerkennungsquote von Asylanträgen in Deutschland liegt bei niedrigen 0,3 Prozent. Daher hat der Deutsche Bundestag am 16. November 2023 und der Bundesrat am 15. Dezember 2023 beschlossen, Georgien und die Republik Moldau als sichere Herkunftsstaaten einzustufen.

15 Prozent der abgelehnten Asylanträge kamen 2023 aus Georgien und Moldau.

  • 57.215 km2 Fläche

  • 3,7 Mio. Einwohner

Bei sicheren Herkunftsstaaten gehen die Behörden davon aus, dass generell keine staatliche Verfolgung zu befürchten ist und dass der Staat grundsätzlich vor nichtstaatlicher Verfolgung schützen kann. Diese Vermutung kann im Asylverfahren von den Antragstellenden widerlegt werden. Asylanträge werden weiterhin individuell geprüft.

Mit der Einstufung Georgiens und Moldaus als sichere Herkunftsstaaten können die Asylverfahren beschleunigt werden. Der Aufenthalt in Deutschland von Personen, deren Asylantrag abgelehnt wurde, kann zudem schneller beendet werden. Zudem ist die Einstufung Grundlage des gemeinsamen Abkommens mit Deutschland.

Seit Abschluss des Migrationsabkommens und der erfolgten Einstufung Georgiens als sicherer Herkunftsstaat sind die Asylantragszahlen im Vergleichszeitraum Januar bis Mai 2024 zu Januar bis Mai 2023 um 68 Prozent zurückgegangen. Die Rückkehrzusammenarbeit mit Georgien ist auf stabilem Niveau sehr gut.

Die Bundesregierung hat im Koalitionsvertrag umfangreiche Reformen verabredet, um einen Paradigmenwechsel zur Reduzierung irregulärer Migration und Stärkung legaler Migration einzuleiten. Dazu gehören unterschiedliche Maßnahmen. Die Erarbeitung von Migrationspartnerschaften durch den Sonderbevollmächtigten für Migrationsabkommen, Dr. Joachim Stamp, ist dabei ein Baustein, der auf eine dauerhafte und umfassende Zusammenarbeit mit Herkunftsländern angelegt ist. Neben diesem Ansatz zur Entwicklung umfassender Migrationspartnerschaften wird auch die bestehende Rückkehrkooperation mit Herkunftsländern durch die zuständigen Stellen in Bund und Ländern fortgesetzt.

Asylanträge

Mit dem Migrationsabkommen sollen aber auch Arbeits- und Fachkräfte aus Georgien gewonnen und neue Perspektiven u.a. für Saisonarbeitskräfte geschaffen werden. Es werden gezielt Möglichkeiten zur Aufnahme einer Erwerbstätigkeit auf dem deutschen Arbeitsmarkt ausgebaut.

Für Saisonabreitskräfte

Besonderer Aspekt

Für Fachkräfte

Für Studierende und Forschende

Reise- und Sicherheitshinweise

Das Auswärtige Amt ist eines der Ministerien der Bundesrepublik Deutschland und als solches eine oberste Bundesbehörde. Es hat seinen Hauptsitz in Berlin und einen Nebensitz in der Bundesstadt Bonn. Es ist die Zentrale des Auswärtigen Dienstes und zuständig für die deutsche Außen- und Europapolitik

zum Auswärtigen Amt

Mehr Infos zu den Migrationsabkommen und -partnerschaften

Blick auf Tiflis/Georgien im Sonnenuntergang

Georgien

Mit Georgien wurde Ende 2023 ein Migrationsabkommen unterzeichnet. Daneben ist das Land als sicheres Herkunftsland eingestuft worden. Das gemeinsame Ziel: die Reduzierung der irregulären Migration und die Stärkung regulärer Migration.

Mehr

Ghana Ohene Djan stadium in Victoria Borg

Ghana

Ghana ist sicheres Herkunftsland und ein wichtiger Partner in Westafrika, mit dem die bereits gute Zusammenarbeit im Bereich der Migration vertieft und verstetigt wird.

Mehr

Indien - Lal Qila (Rotes Fort) in Dheli, mit indischer Flagge

Indien

Das deutsch-indische Migrations- und Mobilitätspartnerschaftsabkommen (MMPA) wurde Ende 2022 unterzeichnet und ist im März 2023 in Kraft getreten. Es handelt sich dabei um das erste umfassende Migrationsabkommen dieser Art.

Mehr

Skyline von Nairobi

Kenia

Deutschland und Kenia pflegen traditionell enge und partnerschaftliche Beziehungen. Bundesinnenministerin Faeser hat am 13. September 2024 in Berlin ein Migrationsabkommen unterzeichnet.

Mehr

Blick auf die kirgisische Hauptstadt Bischkek

Kirgisistan

Die Bundesregierung arbeitet aktuell an einem Migrationsabkommen mit Kirgisistan zur Stärkung regulärer und Reduzierung irregulärer Migration.

Mehr

Colombian National Capitol and Congress situated at Bolivar Square - Bogota, Colombia

Kolumbien

Die Bundesregierung setzt sich gemeinsam mit der kolumbianischen Regierung dafür ein, dass die Migration nach Deutschland besser gesteuert wird. Zentrales Element ist hierfür eine bilaterale Steuerungsgruppe.

Mehr

Burg in Rabbat/Marokko

Marokko

Das Königreich Marokko ist ein wichtiger Partner in Nordafrika. Durch eine umfassende Migrationspartnerschaft arbeiten Deutschland und Marokko gemeinsam an allen Fragen der Migrationszusammenarbeit.

Mehr

Beflaggung vor Gebäude in Moldau

Moldau

Die Bundesregierung und die moldauische Regierung wollen irreguläre Migration reduzieren und die bewährte Saisonarbeit sichern. Weite Teile des vorbereiteten Migrationsabkommen werden in der Praxis bereits erfolgreich umgesetzt.

Mehr

Philippinen

Philippinen

Mit den Philippinen arbeitet die Bundesregierung aktuell an einer Weiterentwicklung hin zu einer umfassenden Migrationspartnerschaft. Im Fokus steht insbesondere die Arbeits- und Fachkräftegewinnung.

Mehr

Usbekistan

Usbekistan

Für Usbekistan ist ein umfassendes Migrationsabkommen verhandelt. Dieses wurde von Bundesinnenministerin Faeser am 15. September 2024 unterzeichnet.

Mehr