Zusammenhalt durch Teilhabe

Typ: Artikel , Schwerpunktthema: Heimat & Integration

Das Programm "Zusammenhalt durch Teilhabe" fördert Projekte für demokratische Teilhabe und gegen Extremismus in ländlichen oder strukturschwachen Regionen.

Das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) unterstützt mit diesem Programm seit 2010 eine selbstbewusste, lebendige und demokratische Gemeinwesenskultur, in der extremistische und verfassungsfeindliche Strömungen keinen Platz finden.

Zusammenhalt durch Teilhabe (ZdT) unterstützt gezielt Vereine und Initiativen, die regional verankert sind. Bestehende Strukturen sollen auf- und ausgebaut werden, Verbände können auch nach ihren Projekten darauf zurückgreifen. Sie können eigene Beraterinnen und Berater gegen Extremismus ausbilden und zukunftsträchtige Methoden entwickeln, um mehr Menschen für ein Ehrenamt zu begeistern.

Im Mittelpunkt des Programms stehen Aktive und ehrenamtlich Engagierte in überregional tätigen Vereinen und Verbänden. Diese Vereine und Verbände - insbesondere im Bereich des organisierten Sports, der Freiwilligen Feuerwehr, des THW und anderer Helferorganisationen - stellen eine entscheidende tragende Säule des gesellschaftlichen Zusammenhalts dar. Die haupt- und ehrenamtlichen Mitglieder leisten wesentliche Beiträge für einen wirksamen Zusammenhalt in, aber auch außerhalb der geförderten Organisationen.

Dazu bietet das Programm den Engagierten vor Ort konkrete Hilfestellung an. Dies geschieht über Qualifizierungen, Coaching und Vernetzungsangebote, die sich an haupt- und ehrenamtlich Aktive richten und ihnen das nötige Wissen an die Hand geben. Mit dem Förderprogramm werden ländliche oder strukturschwache Gebiete erreicht, da diese Regionen besondere Ausgangsbedingungen für zivilgesellschaftliches Engagement haben.

Bundesweite Projektförderung

Nachdem sich das Programm in der ersten Förderperiode 2010 - 2013 auf die ostdeutschen Bundesländer beschränkte, wurden in der zweiten (2013 - 2014) und dritten (2015 - 2016) Förderperiode einige erprobte Projektkonzepte auf westdeutsche Bundesländern übertragen. Zudem wurden verschiedene Qualifizierungsmöglichkeiten bundesweit angeboten. In der vierten Förderperiode (2017-2019) wurden mit dem Programm "ZdT" erstmals bundesweit Projekte gefördert.

Ein wesentlicher inhaltlicher Schwerpunkt der Förderung im Programm "Zusammenhalt durch Teilhabe" liegt seit dem Start des Programms im Auf- und Ausbau von Handlungskompetenzen zur Stärkung demokratischer Praxis im Bereich der Vereins- und Verbandsarbeit.

Um aktuelle gesellschaftliche Fragen und Probleme bei der Stärkung demokratischer Praxis in Vereinen und Verbänden sowie bei der Stärkung demokratischer Teilhabe im Gemeinwesen aufzugreifen und dabei neue und innovative Ansätze und Arbeitsformen zu erproben, besteht die Möglichkeit zur Förderung entsprechender Modellvorhaben.

Seit dem Jahr 2016 werden Modellprojekte gefördert, in denen fachlich versierte Träger der politischen Bildungsarbeit in Kooperation mit einem Verein oder Verband für diese maßgeschneiderten Konzepte des interkulturellen Lernens entwickeln und erproben. Ziel ist die Qualifizierung haupt- und ehrenamtlicher Engagierter in diesem Themenfeld und die Öffnung von Vereinen und Verbänden für Menschen mit Migrationshintergrund.

Ab der laufenden Förderperiode 2020 werden u. a. Modellprojekte mit dem Schwerpunkt „Digitalisierung“ gefördert.

Die fünfte Förderphase ist zum 1. Januar 2020  gestartet und hat eine Laufzeit bis zum 31. Dezember 2024. Der Etat von ZdT beträgt derzeit 12 Mio. Euro jährlich.

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