Migrationsberatung für erwachsene Zugewanderte

Typ: Artikel , Schwerpunktthema: Heimat & Integration

Die Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE) ist ein spezielles Integrationsangebot für erwachsene Zugewanderte über 27 Jahre.

Seit 2005 bietet der Bund die Migrationsberatung für erwachsene Zugewanderte an. Dieses Angebot ergänzt den Integrationskurs für Migrantinnen und Migranten. Sie ist ein wesentlicher Baustein im Integrationsangebot des Bundes.

Das speziell auf Neuzugewanderte zugeschnittene Beratungsangebot steht vor allem innerhalb der ersten drei Jahre nach Ankunft zur Verfügung. Es zielt darauf ab, zugewanderte Personen bei ihrer sprachlichen, beruflichen und sozialen Integration zu unterstützen. Es soll sie zu selbständigem Handeln in allen Angelegenheiten des täglichen Lebens befähigen.

Die Beratungstätigkeit wird durch die sechs Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege (Arbeiterwohlfahrt, Deutscher Caritasverband, Diakonie Deutschland – Evangelischer Bundesverband, Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband, Deutsches Rotes Kreuz, Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland) und durch den Bund der Vertriebenen wahrgenommen. Die Förderung erfolgt durch das BMI und wird vom BAMF durchgeführt.

Zahlen, Daten, Fakten

Bundesweit fördert das BMI rund 1.500 Haupt- und Nebenberatungsstellen.

  • rund 1500

    Haupt- und Nebenberatungsstellen in Deutschland

Das Beratungsaufkommen der Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE) stieg zwischen 2011 und 2019 stetig an. Bedingt durch die Corona-Pandemie war die Zahl der durch die MBE beratenden Personen jedoch in den Jahren 2020 und 2021 rückläufig.

  • Personen, die eine MBE in Anspruch genommen haben

  • 144.000

    im Jahr 2011

  • 402.000

    im Jahr 2016

  • 560.000

    im Jahr 2019

  • 534.000

    im Jahr 2020

  • 494.000

    im Jahr 2021

  • 559.000

    im Jahr 2022

Beratungsschwerpunkte und Organisation

Beraten wird zu einer Vielzahl alltäglicher Fragen - unter anderem zu Sprachkursen, Wohnen, Arbeit, Gesundheit, Kinderbetreuung/Schule sowie zu einfachen rechtlichen Fragen.

Die MBE erfolgt in der Regel als Einzelfallberatung. In der Anfangsphase des Aufenthaltes werden zusätzlich Gruppenberatungen angeboten, da die ersten Fragen meist bei allen Ankommenden gleich sind. Digital unterstützt wird die Beratung durch eine Online-Beratung (Webseite und App) "mbeon". Die Beratung kann grundsätzlich auch in der Muttersprache erfolgen.

Netzwerkarbeit - Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen

Die Arbeit der Beraterinnen und Berater erfolgt im Kontext der regionalen Rahmenbedingungen und insbesondere in aktiver Kooperation und enger Abstimmung mit allen beteiligten Institutionen/Organisationen vor Ort (u.a. Integrationskursträger, Ausländerbehörden, Arbeitsverwaltung, Träger der Grundsicherung und sog. Regeldienste).

Die MBE arbeitet zudem eng mit den speziell für Jugendliche eingerichteten Jugendmigrationsdiensten (JMD) des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zusammen. Daneben gibt es auch durch die Länder geförderte Beratungsangebote.

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    Verschiedene Projekte im Zuständigkeitsbereich des Bundesministeriums des Innern und für Heimat fördern die gesellschaftliche und soziale Integration von Zugewanderten.

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    Das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) arbeitet seit langem eng mit vielen, bundesweit tätigen Migrantenorganisationen zusammen.

  • Bundesprogramme für mehr Teilhabe und Partizipation

    Mit den Programmen "Integration durch Sport" und "Gesellschaftlicher Zusammenhalt" (BGZ) unterstützt das BMI Menschen, die sich vor Ort engagieren möchten.