Förderung von Migrantenorganisationen

Typ: Artikel , Schwerpunktthema: Heimat & Integration

Das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) arbeitet seit langem eng mit vielen, bundesweit tätigen Migrantenorganisationen zusammen.

Migrantenorganisationen als gestaltende Kraft in der Gesellschaft

Das BMI arbeitet seit langem eng mit vielen, bundesweit tätigen Migrantenorganisationen zusammen. Mit der "Strukturförderung von Migrantenorganisationen" fördert das BMI über das BAMF seit 2013 als einziger Fördergeber die Professionalisierung von Migrantendachorganisationen.

In Deutschland gibt es derzeit schätzungsweise zwischen 12.400 und 14.300 aktive und formalisierte Migrantenorganisationen (MO) –  so der Befund des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR) von 2020. Im Auftrag des BMI legte der SVR eine Studie vor, mit der die Rolle, das Selbstverständnis und die Wirksamkeit von Migrantenorganisationen in der deutschen Einwanderungsgesellschaft näher untersucht wurde.

Strukturförderung für Migrantenorganisationen auf Bundesebene

Seit 2013 erhalten ausgewählte Migrantenorganisationen eine mehrjährige Förderung in Höhe von ca. 100.000 EUR jährlich durch das BAMF, die als Anschubfinanzierung für die Professionalisierung der Strukturen der Organisationen dienen soll. Neben der finanziellen Förderung umfasst die Strukturförderung auch eine fachliche Begleitung. Diese ermöglicht maßgeschneiderte Beratungs- und Schulungsangebote, um die Organisationen weiterzuentwickeln.

In ihrer großen Mehrheit konnten die geförderten Migrantenorganisationen inzwischen Geschäftsstellen mit hauptamtlichem Personal einrichten. Dies wiederum ist eine wichtige Voraussetzung, um erfolgreich andere Projektmittel beantragen zu können. Die Strukturförderung eröffnet den Migrantenorganisationen somit Zugang zu den regulären thematischen Fördermitteln, die z.B. im Sport-, Kultur- und Bildungsbereich existieren.

Für eine Förderung in Frage kommen Migrantenorganisationen, die über Mitgliedsstrukturen in mindestens fünf Bundesländern verfügen. Voraussetzung ist auch, dass sie sich z.B. als eingetragener Verein institutionalisiert haben und über ihre eigene Herkunftsgruppe hinaus aktiv sind bzw. in die Aufnahmegesellschaft hineinwirken. Von hoher Bedeutung ist, dass die Organisationen über ausreichende Erfahrungen bei der Integrationsarbeit verfügen. Die geförderten Migrantenorganisationen sind zudem nicht religiös ausgerichtet. 

Erfolgsmodell "Houses of Resources"

Mit den "Houses of Resources" haben das BMI und das BAMF einen erfolgreichen Förderansatz geschaffen: Seit dem Jahr 2015 unterstützt das BAMF damit kleinere, teilweise im Aufbau befindliche Migrantenorganisationen und Initiativen vor Ort mit Möglichkeiten in den Bereichen Empowerment, Vernetzung und Kooperation, Infrastruktur (wie z.B. durch die Bereitstellung von notwendigem Equipment und Co-Working-Spaces) sowie durch die Ermöglichung der Beantragung von Förderprojekten in einem geschützten Lernraum.  

Die "Houses of Resources" tragen auf lokaler Ebene zur Stärkung des gesellschaftlichen Engagements bei. Sie richten sich vorrangig an kleinere Migrantenorganisationen, aber auch an Ehrenamtliche, die sich professionell aufstellen wollen, um ihre Ideen und Vorhaben vor Ort auch in die Praxis umsetzen zu können. „Houses of Resources“ können auf diese Bedarfe flexibel eingehen.

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