Förderung von Integrationsprojekten

Typ: Artikel , Schwerpunktthema: Heimat & Integration

Verschiedene Projekte im Zuständigkeitsbereich des Bundesministeriums des Innern und für Heimat fördern die gesellschaftliche und soziale Integration von Zugewanderten.

Die Förderung von Integrationsprojekten ist die dritte Säule der Integrationsförderung des Bundesministeriums des Innern und für Heimat und ergänzt das gesetzliche Grundangebot (Integrationskurse und Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer) um Projekte, die der gesellschaftlichen und sozialen Integration von Zuwanderinnen und Zuwanderern dienen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt in der vielfältigen Einwanderungsgesellschaft stärken.

Was sind Integrationsprojekte?

Die geförderten Projekte stärken die Kompetenzen der Zugewanderten und verbessern ihre aktive Teilhabe am gesellschaftlichen und politischen Leben. Sie fördern den Austausch zwischen Zugewanderten und Aufnahmegesellschaft und unterstützen so die wechselseitige Akzeptanz.

Schwerpunkte und spezifische Zielgruppen der Integrationsprojekte

Auf lokaler Ebene im Wohnumfeld werden im Rahmen des Bundesprogramms "Gesellschaftlicher Zusammenhalt - Vor Ort. Vernetzt. Verbunden." (BGZ) Integrationsprojekte gefördert. Wichtige Schwerpunkte sind die Einbindung in die örtliche Gemeinschaft, die Stärkung der sozialen Kompetenzen von Zugewanderten, die Motivation und Anleitung zum bürgerschaftlichen Engagement, die Verbesserung der gegenseitigen Akzeptanz und des Zusammenlebens von Einheimischen und zugewanderten Menschen sowie die verstärkte Einbeziehung von Migrantenorganisationen.

Eine weitere Säule des Bundesprogrammes sind Multiplikatorenschulungen. Diese vermitteln Qualifikationen, damit sich Menschen mit und ohne Migrationshintergrund ehrenamtlich im Integrationsprozess engagieren können.

Daneben fördert das Bundesministerium des Innern und für Heimat spezifische Angebote für Frauen und Mädchen mit Migrationshintergrund. Bereits seit den 1990er Jahren fördert der Bund, zusätzlich zum allgemeinen Integrationskursangebot, niederschwellige Seminarmaßnahmen für ausländische Frauen (MiA - Migrantinnen einfach stark im Alltag), die an reguläre Integrationsangebote heranführen sollen. In diesen Kursen werden praktische Alltagsthemen entsprechend des Bedarfs der Teilnehmerinnen - wohnortnah und in geschützten Räumen - vermittelt.

Vier Frauen, zwei davon tragen ein Kopftuch, sitzen an einem Tisch, vor ihnen ausgebreitete Arbeitsblätter Vier Frauen, zwei davon tragen ein Kopftuch, sitzen an einem Tisch, vor ihnen ausgebreitete Arbeitsblätter (Vergrößerung öffnet sich im neuen Fenster) Quelle: BAMF



Mit der Förderung von Modellprojekten will das BMI zudem innovative Integrationsansätze unterstützen und kontinuierlich weiterentwickeln. Hier ist zum Beispiel der erfolgreiche Förderansatz "Houses of Resources" zu nennen. Über "Houses of Resoucres" erhalten Träger Fördermittel, um damit kleinere, teilweise im Aufbau befindliche Migrantenorganisationen und Integrationsinitiativen vor Ort zu unterstützen. In den Häusern werden beispielsweise Räume, Schulungen, Beratungen und Mittel für kleinere Projekte angeboten.

Daneben unterstützt das BMI auch durch das Förderprogramm Strukturförderung bundesweittätige Migrantenorganisationen beim Ausbau ihrer Dachstrukturen und bei der Professionalisierung ihrer Arbeit. Durch die Strukturförderung werden Migrantenorganisationen in die Lage versetzt, ihre Rolle als Ansprechpartner und Interessenvertreter auf Bundesebene besser wahrzunehmen.

Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler

Die Bundesregierung unterstützt Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler sowie deren Familienangehörige bei der Eingliederung in die deutsche Gesellschaft mit zahlreichen Maßnahmen. Neben den grundlegenden Eingliederungsangeboten wie dem Integrationskurs und der Migrationsberatung fördert das BMI weitere Maßnahmen und Projekte, die die besondere Situation und die Bedarfe von Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedlern berücksichtigen. Ein Beispiel hierfür ist die Maßnahme "Gemeinsam unterwegs: Identität, Anerkennung, Begegnung" nach § 9 Abs. 4 Bundesvertriebenengesetz, die in Form von Kursen und Veranstaltungen angeboten wird. Ziel der Maßnahme ist es, Teilnehmende über gesellschaftliche Themen zu informieren, persönliche Ressourcen sowie Eigeninitiative und Eigenverantwortung zu stärken und somit eine Integration in das gesellschaftliche Leben in Deutschland zu unterstützen.

Seit Oktober 2018 führt das BAMF ein speziell auf die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland zugeschnittenes Modellprojekt zur Strukturentwicklung durch. Ziel des Projekts ist die Stärkung und Professionalisierung der Landsmannschaft als einen wichtigen Ansprechpartner des BMI im Bereich der Aussiedlerpolitik. Bereits seit 1995 fördert das BMI die Wanderausstellung der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland "Deutsche aus Russland. Geschichte und Gegenwart".

Weitere Informationen zu laufenden Projekten finden Sie auf der Seite vom BAMF hier.

Verwandte Themen