Netzwerk Sport und Politik für Fairness, Respekt und Menschenwürde
Artikel Heimat & Integration
Sport und Politik haben im Januar 2011 die gemeinsame Initiative "Foul von Rechtsaußen – Sport und Politik verein(t) gegen Rechtsextremismus" gestartet.
"Fouls von Rechtsaußen stoppen" - das war das Ziel dieser gemeinsamen Initiative von Sport und Politik."
"Fouls von Rechtsaußen" grenzen Menschen aus, beleidigen und verletzen sie – seelisch ebenso wie körperlich. Und doch gibt es in unserer Gesellschaft Diskriminierungen und Angriffe auf Menschen, nur weil sie anderer Herkunft sind, anders glauben, anders aussehen oder anders leben.
Auch der Sport ist davon betroffen. Sport ist in Deutschland Freizeitbeschäftigung Nr.1.- insgesamt gibt es ca. 92.000 Vereine. Bundesweit ist rund die Hälfte aller 16- bis 25-Jährigen in Sportvereinen aktiv.
Um gegen Diskriminierung und rassistische Angriffe aller Art erfolgreich vorzugehen war und ist ein gemeinsames, vernetztes Handeln nötig. Ziel ist es, sowohl vorbeugend tätig zu werden als auch bei Problemen sofort zu reagieren.
Ziel der 2011 gestarteten Kampagne war es, Rechtsextremismus, Rassismus und Diskriminierung im Sport, im Umfeld des Sports, aber auch aktiv mit den Mitteln des Sports zu bekämpfen und die Sportvereine und -verbände in ihren Bemühungen für ein faires Miteinander zu unterstützen. Mit dem Start der Website www.vereint-gegen-rechtsextremismus.de; der Bereitstellung von verschiedenen Publikationen zum Thema und der Konzeption/Unterstützung der Wanderausstellung VorBILDER wurde das Themenfeld der Öffentlichkeit bekannt.
Um eine kontinuierliche Netzwerkarbeit zu gewährleisten, wurde 2017 bei der Deutschen Sportjugend (dsj) eine Geschäftsstelle für das Netzwerk errichtet. Die Geschäftsstelle hat die Aufgabe die Aktivitäten des Netzwerkes und die verschiedenen Themenfelder im Bereich des Sports zu koordinieren und fachlich zu begleiten.
Mitglieder des Netzwerkes sind:
- der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB)
- die Deutsche Sportjugend (dsj)
- der Deutsche Fussball-Bund (DFB)
- die Landessportbünde
- das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI)
- das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)
- die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration
- die Bundeszentrale für politische Bildung (BpB)
- das Bündnis für Demokratie und Toleranz
- die Sportministerkonferenz (SMK)
- der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB)
- der Deutsche Städtetag
- der Deutsche Landkreis
Ziele des Netzwerks
2018 wurde ein neues Selbstverständnis für die Netzwerkarbeit konzipiert, das die veränderten Rahmenbedingungen in Sport, Politik und der Gesellschaft berücksichtigt.
Das Netzwerk sieht seine künftigen Aufgabenschwerpunkte weniger in der eigenen Initiierung öffentlichkeitswirksamer Kampagnen, sondern verstärkt in der fachlichen Stärkung der Netzwerkpartner und ihrem diesbezüglichen Austausch. Insbesondere soll dabei deutlich werden, dass sich der Blick gerade im Bereich des Sports und der Politik weiten muss und neben Rechtsextremismus alle Formen des Extremismus und damit verbundener Phänomenbereiche in den Fokus der Öffentlichkeit rücken müssen und sollen. Künftig wird sich das Netzwerk aktiv einsetzen für Fairness und Menschenwürde im Sport und entschieden gegen menschenfeindliche Einstellungen wie beispielsweise Antisemitismus, Antiziganismus, Extremismus, Homosexuellen- und Transfeindlichkeit, Muslimfeindlichkeit, Rassismus, Sexismus und alle weiteren Formen der Diskriminierung stellen. Perspektivisch sollen neue Publikationen, Informationen und Veranstaltungen der Netzwerkmitglieder vorgestellt und bereitgestellt werden.
Um diese inhaltlich Neuorientierung der Netzwerkarbeit auch in der Bezeichnung sichtbar zu machen, hat sich das Netzwerk 2018 in „Netzwerk Sport und Politik für Fairness, Respekt und Menschenwürde“ umbenannt.
Unter den Domains www.sport-und-politik.de und www.sportundpolitik.de wurde ein neuer Webauftritt als Plattform für die Netzwerkpartner und alle Interessierten konzipiert und im Juni 2019 freigeschaltet. Von der ehemaligen Webseite (www.vereint-gegen-rechtsextremismus.de) ist eine automatische Weiterleitung auf den neuen Webauftritt eingerichtet worden.
Maßnahmen innerhalb eines Vereines
Sportvereine haben viele Möglichkeiten aktiv zu werden - und können auch mit geringen finanziellen und personellen Mitteln etwas bewirken. Sie können in ihrem öffentlichen Auftritt und in ihren Satzungen deutlich machen, dass sie keinerlei Diskriminierung und Ausgrenzung dulden. Rassistische oder diskriminierende Vorfälle können und sollen sie benennen und dagegen vorgehen, statt wegzusehen oder sie zu verharmlosen. Durch engagierte Vereinsarbeit können sie außerdem Kindern und Jugendlichen vorleben und vermitteln, wie wichtig Respekt, Toleranz, Anerkennung und die Achtung der Menschenwürde sind.