Deine Gesellschaft zählt

Wenn sich Menschen füreinander einsetzen, entsteht eine bunte und starke Gesellschaft, in der Zusammenhalt und Empathie im Mittelpunkt stehen.

Ehrenamtliches Engagement, egal wie groß oder klein, hat viele positive Effekte - nicht nur für diejenigen, die vom Ehrenamt profitieren, sondern auch für die Freiwilligen selbst. Wer sich engagiert, übernimmt soziale Verantwortung, knüpft wertvolle Kontakte, lernt dazu und hat eine große Chance: die Gesellschaft im Sinne des Gemeinwohls mitzugestalten.

Von der Rettungsschwimmerin bis hin zum Krisenberater: In zunächst fünf, ab Oktober dann sechs Episoden erzählen Freiwillige, was ihr Ehrenamt ausmacht, und warum es sich lohnt, sich zu engagieren.

Zahlen und Fakten zum Ehrenamt

Welche Bedeutung Ehrenamt und bürgerliches Engagement haben, in welchen Bereichen sich Menschen engagieren und warum Hilfsbereitschaft angesagt ist, zeigen verschiedene Studien.

Zahl der ehrenamtlich Engagierten steigt

28,8 Millionen Menschen in Deutschland setzen sich in ihrer Freizeit für das Gemeinwohl ein - das sind rund 40 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren. Der Anteil der freiwillig Engagierten ist im Laufe der Jahre sogar gestiegen. 1999 waren es noch rund 30 Prozent (Freiwilligensurvey 2019).



Die meisten Menschen im Sport aktiv

Das Engagement der Bevölkerung ist vielfältig: Die einen betreuen Jugendgruppen im Sportverein, die anderen helfen älteren Menschen beim Einkaufen, wieder andere löschen Brände. Besonders viele - 13,5 Prozent der Bevölkerung - engagieren sich im Bereich Sport und Bewegung. Es folgen Kultur und Musik mit 8,6 Prozent, der soziale Bereich mit 8,3 Prozent und Schule und Kindergarten mit 8,2 Prozent (Freiwilligensurvey 2019).

Große Hilfsbereitschaft in Krisenzeiten

Gerade in Kriegs- und Krisenzeiten sind freiwillige Helferinnen und Helfer eine unverzichtbare Stütze. Sie übernehmen wichtige Aufgaben und unterstützen so den Staat in seinem Handeln. Seit Beginn des Krieges in der Ukraine haben sich 49 Prozent der Befragten ehrenamtlich für die Betroffenen eingesetzt, indem sie bei Behördengängen halfen, Spenden sammelten oder Unterkünfte bereitstellten (Forsa-Umfrage). Dieses Engagement macht deutlich, dass die Zivilgesellschaft in akuten Krisen handlungsunfähig ist, und unterstreicht die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements.

Helferinnen und Helfer genießen hohes Ansehen

Die Umfrage zeigt auch: Die Gesellschaft schätzt und honoriert den Einsatz der Freiwilligen. 96 Prozent der Befragten haben großen Respekt vor Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren. 94 Prozent halten freiwilliges Engagement in Not- und Krisensituationen wie der Flutkatastrophe im Ahrtal, der Corona-Pandemie oder dem Krieg in der Ukraine für besonders wichtig (Forsa-Umfrage). Jede und jeder von uns kann einen Teil dazu beitragen.


Quellen: Freiwilligen Survey 2019, Forsa-Umfrage zum Ehrenamt in Auftrag der Johanniter

Ihr Weg zum Ehrenamt

Sie möchten sich engagieren? Diese Schritte helfen Ihnen dabei:

1. Erste Gedanken machen

Bevor Sie sich für eine freiwillige Tätigkeit entscheiden, sollten Sie sich zunächst fragen: Wofür interessiere ich mich? Möchte ich mich in einer Organisation oder eigenständig engagieren? Wie viel Zeit möchte ich für mein Ehrenamt aufwenden? Und: Habe ich die nötigen Ressourcen?

2. Das passende Ehrenamt finden

Ist die grundsätzliche Entscheidung für ein Ehrenamt gefallen, sollten Sie sich einen Überblick über die Angebote und Möglichkeiten in Ihrem Ort verschaffen. verschiedene Anlaufstellen, Projekte, Initiativen und Portale unterstützen Sie dabei. Die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) ist der erste Anlaufpunkt für interessierte Personen, Vereine und Initiativen und fördert, qualifiziert und vernetzt diese. Je nach Stadt gibt es auch zentrale Einrichtungen, die Ihnen gezielt weiterhelfen können. Einige Websites bieten auch Tests an, mit denen Sie herausfinden können, welche Aufgabe zu Ihnen passt.

3. Persönlich Kontakt aufnehmen

Wenn Sie ein passendes Ehrenamt gefunden haben, nehmen Sie Kontakt mit der Organisation auf. Oft geht das per E-Mail, Telefon oder persönlich vor Ort. Stellen Sie sich und Ihre Motivation vor und klären Sie wichtige Fragen wie: Was sind meine Aufgaben? Was wird von mir erwartet? Wie viel Zeit ist zu investieren? Und kann ich mich zu festen Zeiten engagieren oder bin ich flexibel? Es lohnt sich, selbst bei der ausgewählten Organisation vorbeizuschauen. So können Sie sich vor Ort ein Bild machen, das Arbeitsumfeld und andere Freiwillige kennen zu lernen. Nehmen Sie sich die Zeit, verschiedene Tätigkeiten und Organisationen abzuwägen und gehen Sie gegebenfalls einen Schritt zurück.

4. Mit dem Ehrenamt beginnen

Sie haben ein gutes Gefühl und die Details Ihrer Freiwilligenarbeit geklärt? Dann kann es losgehen. Und keine Sorge: Art und Umfang Ihrer Tätigkeit sind nicht auf ewig festgelegt. Wenn Sie sich unwohl fühlen oder unzufrieden sind, sprechen Sie mit den Organisatorinnen und Organisatoren oder orientieren Sie sich neu.

Kann ich ein Ehrenamt neben meinem Beruf ausführen? Bin ich bei der Ausübung meiner ehrenamtlichen Tätigkeit versichert? Und: Sind Aufwandsentschädigungen für meine ehrenamtliche Tätigket steuerpflichtige Einnahmen? In unseren häufig gestellten Fragen und Antworten zum Thema Ehrenamt klären wir alle wichtigen Fragen.

aktuelles Zitat:

Bundesministerin Faeser
"Das Ehrenamt knüpft ein Band des Miteinanders. Es stärkt Demokratie und Zusammenhalt. Ich danke allen Ehrenamtlichen für ihren wichtigen Einsatz."

Bundesministerin Nancy Faeser

Fünf gute Gründe, sich ehrenamtlich zu engagieren

Ehrenamtliche Arbeit bleibt nicht unbelohnt. Warum nicht nur die Gesellschaft, sondern auch die Freiwilligen selbst davon profitieren:

Kontakte knüpfen

Ein Ehrenamt bietet die Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen. Freiwillige arbeiten mit Menschen unterschiedlicher Herkunft und Altersgruppen zusammen und vernetzen sich in einem neuen Umfeld. Sie ziehen an einem Strang, feiern gemeinsam Erfolge, teilen dieselben Werte und finden sogar Freundschaften fürs Leben.

Soziale Verantwortung übernehmen

Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler leisten einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenleben. Sie übernehmen Verantwortung, indem sie sich für bestimmte Gruppen und Bereiche der Gesellschaft engagieren, zum Beispiel Sport, Kultur, Musik, Religion, Umwelt, Kinder und Jugend, Altenhilfe, Tierschutz, Flüchtlingshilfe, Politik und Rettungswesen. Mit ihrem Einsatz machen sie die Welt ein wenig besser und fördern die Lebensqualität aller.

Über den Tellerrand blicken

Ein Ehrenamt ist erfüllend und zugleich eine persönliche Herausforderung. Frewillige wachsen durch ihre Aufgaben und den Kontakt mit verschiedenen Menschen über sich hinaus und entwickeln sich persönlich weiter. Sie erlangen wichtige Kompetenzen, von denen sie im privaten wie auch beruflichen Alltag profitieren.

Aus "Ich" wird "Wir"

Wer sich ehrenamtlich engagiert, erweitert seinen Horizont und nimmt die Gesellschaft aus einer anderen Perspektive wahr. Gleichzeitig erfahren Freiwillige viel Wertschätzung für ihren Einsatz. Das "Ich" wird zum "Wir" - und genau das macht eine starke Gesellschaft aus.

Flexibel im Einsatz

Das Besondere an ehrenamtlichem Engagement: Den Druck, den man aus dem beruflichen oder schulischen Alltag kennt, gibt es nicht. Die Helferinnen und Helfer entscheiden selbst, wie viel Zeit sie in ihr Ehrenamt investieren wollen. Es handelt sich also weniger um Arbeit als vielmehr um eine sinnvolle Freizeitaktivität, die sowohl dem Einzelnen als auch der Gesellschaft viele Vorteile bringt.

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