Krisenkommunikation

Typ: Artikel , Schwerpunktthema: Bevölkerungsschutz

Im Falle einer Krise kommt es darauf an, die verantwortlichen Stellen und die Bevölkerung mit den notwendigen Informationen zu versorgen. Nur so können Gefahren abgewehrt oder Schäden bewältigt werden. Gute Kommunikation ist in einer Krise ein erfolgskritischer Faktor.

Die Krisenkommunikation ist ein wesentliches Element des Krisenmanagements. Sie verlangt klare Strukturen und vorbereitete Strategien. Bereits im Voraus müssen die Kommunikationskanäle und Abläufe mit anderen von der möglichen Krise betroffenen Behörden, Unternehmen sowie den Medien abgestimmt sein.

In Krisen sollten möglichst alle Verantwortlichen den gleichen Informations- und Wissensstand haben. Medien und Bevölkerung müssen umfassend, aktuell, widerspruchsfrei und wahrheitsgemäß informiert werden. Nur so kann das Vertrauen der Bevölkerung hinsichtlich der von den Behörden getroffenen oder noch beabsichtigten Maßnahmen nachhaltig gewonnen werden. Denn gerade in Krisenfällen ist eine Kommunikation, die Vertrauen schafft, unabdingbar.

Dies betrifft beispielsweise folgende Ereignisse:

  • Naturkatastrophen wie großflächige, länderübergreifende Hochwasserlagen
  • große Unfälle etwa der Absturz eines Satelliten
  • sich weit ausbreitende Krankheiten oder Seuchen
  • von Menschen verursachte Schadens- und Gefahrenlagen

Modulares Warnsystem "MoWaS"

Teil der Krisenkommunikation ist es, die Bevölkerung im Zivil- und Katastrophenschutzfall angemessen, rechtzeitig, schnell und flächendeckend vor Gefahren zu warnen. Nur so können sie im Ereignisfall geeignete Schutz- und Rettungsmaßnahmen ergreifen, bis öffentliche Hilfe eintrifft.

Noch vor zehn Jahren konnten wir mit Radio- und Fernsehwarnungen einen Großteil der Bevölkerung erreichen. Das hat sich grundlegend verändert. Heute gibt es nicht mehr ein einziges Medium, mit dem wir alle Menschen zugleich erreichen können.

Daher hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) - begleitet durch die Innenministerkonferenz - für Zwecke der Warnung der Bevölkerung im Zivilschutzfall das modulare Warnsystem MoWaS entwickelt.

MoWaS ist ein satellitengestütztes Kommunikationssystem der Lagezentren und Leitstellen von Bund und Ländern. Als Redundanz steht ein nur für diese Zwecke von der Deutschen Telekom gemietetes Kabel zur Verfügung.

MoWaS ist als Mehrkanalwarnsystem ausgelegt und dadurch auch in Krisenzeiten ausfallsicher. Aus MoWaS heraus können unterschiedliche, voneinander unabhängige sogenannte Warnmultiplikatoren angesteuert werden. Dazu gehören zum Beispiel Radio, Fernsehen, Internet und Mobilfunk.

Aktuell in MoWaS integriert sind:

  • alle öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten
  • ein Großteil der privaten Medienbetreiber
  • Web-Dienstanbieter
  • Deutsche Bahn AG
  • Kommunikationsmedien des Alltags wie die Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes "NINA"

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