Eine Frage des Standpunktes

Typ: Meldung , Schwerpunktthema: Ministerium , Datum: 09.08.2017

Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière eröffnet Kunstwerk "Zusammenhalt" auf dem BMI-Gelände am Moabiter Werder

Kunst sei ja immer Geschmackssache, sagte der Bundesinnenminister bei der heutigen Eröffnung des neuen Kunstwerks vor dem BMI-Hauptgebäude in Berlin. Das Kunstwerk "Zusammenhalt" hinter ihm passe aber in besonderer Weise zum Bundesministerium des Innern. Denn: "Unser Ministerium steht für Freiheit und die Rechte des Einzelnen ein, aber auch für die Gesellschaft", so de Maizière. Und genau dies symbolisiere die Stelengruppe.

Der Wettbewerb
Im Rahmen von "Kunst am Bau" hatte das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung einen offenen zweiphasigen anonymen Kunst-am-Bau-Wettbewerb ausgelobt. Professionelle Künstler und Künstlergruppen weltweit waren aufgerufen, Kunstwerke für die süd-östlichen Außenanlagen des Neubaus des BMI zu entwickeln. Insgesamt wurden 77 Wettbewerbsbeiträge eingereicht. Nach ausführlichen Beratungen hatte sich die Jury einstimmig für den Wettbewerbsbeitrag "Zusammenhalt" des Berliner Künstlers Roland Fuhrmann entschieden.

Mit seinem Werk "Zusammenhalt" verfolgt der Berliner Künstler Roland Fuhrmann zwei Hauptziele. Die Stelen sollen die Bevölkerung ins Ministerium holen. "Sie visualisieren aber auch, wie fragil der gesellschaftliche Zusammenhalt ist", so Fuhrmann. Dazu hat er das Bild einer bunt gemischten Menschengruppe, die die Bevölkerung in Deutschland repräsentiert, in Streifen zerlegt und auf verschiedenen Stelen angebracht. Erst aus einer bestimmten Perspektive fügt sich das Bild wieder zusammen und die Einzelpersonen werden wieder eine Gemeinschaft. Tritt man zur Seite, zerfällt das Bild wieder in seine Einzelteile. Damit thematisiere "Zusammenhalt" sehr plastisch das Zusammenspiel von Ausgrenzung und Integration, so der Künstler weiter.

Auch der Bundesinnenminister griff dieses Bild auf: "Wenn wir zusammenstehen, dann bleiben wir zwar Individuen, aber wir bilden eine Gruppe. Und daraus entsteht eine Gemeinschaft." Und den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft zu stärken, sei eines der Hauptthemen des BMI.

Kunst am Bau
Bereits im Jahr 1950 hat der Deutsche Bundestag festgelegt, dass bei allen Bundesbauten ein fester prozentualer Anteil der Bausumme für Kunst am Bau eingesetzt werden soll. Kunst am Bau ist somit ein Bestandteil der öffentlichen Bauherrenaufgabe. Die Werke sollen dabei "einen eigenständigen künstlerischen Beitrag zur Bauaufgabe bilden, der einen Bezug zur Architektur oder zur Funktion des Bauwerks herstellt." Hierfür lobt der Bund regelmäßig Kunst am Bau Wettbewerbe aus, die zumeist als offene oder beschränkt offene Verfahren durchgeführt werden. Weitere Informationen zum Thema Kunst am Bau finden Sie auf der Website des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit und des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung.